Spieletest

Battalion 1944 – Gamecheck

Lang erwartet und seit dem 01. Februar im Early-Access: Battalion 1944. Doch hält der Shooter, was er verspricht? Den Start hätten sich die Entwickler um Bulkhead Interactive sicherlich anders vorgestellt. Es hagelte negative Bewertungen wegen viel zu wenig aufgesetzter Server, was ein Spielen in den ersten 24 Stunden unmöglich machte – und das bei gerade einmal etwa 15.000 Spielern, die gleichzeitig spielen wollten. Das hat auch in unserer Redaktion für großen Unmut gesorgt, gab es doch zwei Wochen vor dem Release bereits einen großen Beta-Test mit exakt den gleichen Problemen. Am späten Abend des 02. Februar konnte man dann endlich ohne größere Probleme Gameserver finden.

Trotzdem reißen die negativen Bewertungen nicht ab. Der sogenannten „Jumping-Shoot“ ist das wohl am meisten kritisierte Thema. Viel spielerischer Tiefgang geht dadurch verloren, dass man wie ein Olympionike weit um Ecken springen kann, und dabei auch noch akkurat schießen kann. Zwar gab es bereits einen Hotfix, der die Genauigkeit der Schüsse während des Sprunges reduziert hat, allerdings merkt man davon in der Praxis recht wenig. Auch wenn der Shooter gerne an alte Zeiten anschließen möchte, ist dieses Feature ein großer Schuss in den Ofen. Taktischen Tiefgang sucht man hier vergebens. Natürlich gibt es aber auch gute und positive Dinge. Beispielsweise die Grafik. Ja, richtig gelesen, denn die Grafik ist sehr schlicht und doch liebevoll gehalten, was der Übersicht auf den Karten gut tut. Auch fühlt sich das Gameplay der Waffen sehr gut an. Einen Rückstoß beim abfeuern gibt es zwar, allerdings lässt sich dieser mit etwas Übung sehr gut meistern. Spielentscheinde Zusatzinhalte kann man sich übrigens nicht freischalten. Es gibt weder Aufsätze für die Waffen, noch besseren Körperschutz, der unsere Gesundheit erhöhen würde. Lediglich – und das ist man ja mittlerweile gewohnt – gibt es auch in Battalion 1944 sogenannte Lootboxen, in denen sich kosmetische Veränderungen eurer Ausrüstung verstecken.

Die Spielmodi sind, bis auf eine Ausnahme, wenig abwechslungsreich. Zwar gibt es mit Team-Deathmatch, Domination und Capture the Flag drei verschiedene Casual-Spielmodi, allerdings spielen sich diese mit wenig taktischem Tiefgang. Dies liegt zum einen natürlich daran, dass man meistens und zum Großteil mit fremden Mitspielern agiert, aber auch daran, dass die Spawns teilweise so gesetzt sind, dass man sich mehr auf einen eigenen Schutz konzentrieren muss, als das nächste Ziel zu finden. Abschüsse von hinten sind auch kurz nach dem Respawn keine Seltenheit. Bei der angesprochenen Ausnahme handelt es sich um den Spielmodus „Wartide“, den man sowohl Casual, als auch im gewerteten Rangmodus spielen kann. Hier wählen wir zu Beginn jeder Runde unsere gewünschte Klasse, wobei wir von jeder nur eine bestimmte Anzahl zur Auswahl haben. Würden also gleich in den ersten beiden Runden alle Spieler das Scharfschützengewehr ausrüsten, so könnte es sein, dass wir bereits in der dritten Runde gar keinen Scharfschützen mehr auswählen können. Doch keine Angst: Erledigt ihr in den Spielrunden eure Gegner und sammelt deren Klassen auf, so wird diese eurem Auswahl-Pool wieder gutgeschrieben. Aber Vorsicht, auch eure Gegenspieler werden versuchen, die Marken der gefallenen Kameraden aufzusammeln. Nebenbei solltet ihr aber auch nicht verpassen, die beiden möglichen Bombenpunkte zu verteigen bzw. anzugreifen. Denn ja, natürlich ist das altbewährte „Search and Destroy“ in Wartide berücksichtigt.

Momentan sieht es leider so aus, als würde sich Battalion 1944 trotz großer Ankündigungen und einer im Vorfeld enorm angewachsenen Fanbase, nicht auf dem Markt durchsetzen können. Zu groß ist die Enttäuschung über den Start und die angesprochenen negativen Punkte. Dies lässt sich aktuell auch in den Steam-Statistiken erahnen. Lediglich ein paar tausend Spieler loggen sich im Durchschnitt in das Spiel ein – und das gerade einmal 10 Tage nach dem Release. Da es sich aber um einen Early-Access-Titel handelt, sollte man die Hoffnung auf einen Umschwung nicht zu schnell aufgeben. Und für 14,99 € kann man sich wirklich überlegen, einmal in Battalion 1944 reinzuschnuppern.