Spieletest

Lego – Der Hobbit (Playstation 3) – Gamecheck

Schon bei Lego – Herr der Ringe waren die Erwartungen hoch und nun gilt es als eines der besten Lego-Spiele. Natürlich wird das beim Nachfolger-Spiel Spiel Lego – Der Hobbit auch gelten. Das Spiel baut auf Altbewährten auf. Wir schlüpfen wieder in die Rolle der Helden des Films und erleben die Abenteuer aus Peter aus Peter Jacksons neuer Film-Triologie. Als Lego-Figuren laufen, springen, kämpfen wir wieder, zerschlagen alles und bauen wieder zusammen, was das Zeug hält. Zudem werden wir wieder durch eine Open-World-Version von Mittelerde laufen können, die mit Side-Quests vollgestopft ist. Für die Umsetzung griffen die Entwickler wieder auf die Tonaufnahmen der Kinofilme zurück und bebilderten sie auf die gewohnt witzige Weise neu. Die Story wird in 16 Leveln erzählt, allerdings nur die Story der bisher veröffentlichten Kinofilme Der Hobbit 1 – Eine unerwartete Reise und Der Hobbit 2 – Smaugs Einöde. Das Finale fehlt also, dennoch wird Lego – Der Hobbit neue cineastische Elemente beinhalten.

Wir schlüpfen in die Rolle der Hobbit-Charaktere Bilbo, der Hobbit, Gandalf, der Graue oder Thorin und seine 12 Zwergen-Gefährten Fili, Kili, Oin, Gloin, Dwalin, Balin, Bifur, Bofur, Bombur, Dori, Nori und Ori. Es gilt den Drachen Smaug aus dem Zwergenkönigreich Erebor zu vertreiben. Dieser Drachen hat vor langer Zeit dieses Königreich für sich erbeutet und suhlt sich im Glanz des Zwergengoldes. Thorin, rechtmäßiger Erbe des Throns, will natürlich die Stadt wieder in seinen Händen sehen. Die Truppe macht sich dabei auf den Weg zum Zwergenkönigreich. Dabei erleben sie einzigartige Abenteuer und besuchen dabei bekannte Schauplätze wie Beutelsend, das Nebelgebirge, die Orkstadt, den Düsterwald und das Bruchtal. Das erlebt ihr alles im neuen Lego-Spiel, dass euch in diese fantastische und abenteuerliche Welt entführt.

Die Levels laufen nach dem bewährten Muster ab und stellen eine Mischung aus Jumpn Run und Action-Adventure dar. Neu sind Mini-Spiele, die im Grunde schlichte Quicktime-Events darstellen. In denen bauen wir Lego-Modelle zusammen oder stellen Filmszenen nach. Wenn man mit den Mini-Spielen nicht klar kommt, wird man am Weiterkommen nicht gehindert. So zum Beispiel müssen wir in der Story von Der Hobbit – Eine unerwartete Reise im zweiten Level des Spiels mit den Zwergen den Abwasch machen. Wie im Film jonglieren und werfen die Zwerge die Teller von Zwerg zu Zwerg weiter. Während ein Zwerg einen Teller jongliert, gilt es in Quicktime-Manier bestimmte Tastenfolgen zu drücken, aber auch erst zu einem gewissen Zeitpunkt. Falls man jetzt hier verliert, kann man den Part des Zwerges wieder von neu beginnen, statt den ganzen Part des Spielabschnitts zu wiederholen.

Ansonsten unterscheidet die schiere Anzahl an Spielfiguren den Lego-Hobbit vom Vorgänger. Die dreizehn Zwerge lassen sich über ein Rad-Menü anwählen, dass auch als Inventar dient. Und hin und wieder wird die Gruppe der übersichtshalber aufgeteilt. Das Spiel gibt dann vor, welche Teilgruppe wir dann spielen. Zudem besitzt jeder Zwerg seine eigenen, individuellen Fähigkeiten. Gerade die Filme zeigen uns die speziellen Fähigkeiten der Zwerge. Zum Beispiel der Zwerg Bombur steht sehr auf Essen. Deshalb wirkt er auch sehr gewichtig. Deshalb können wir im Spiel Bombur wie eine Kugel herum rollen lassen, damit er Gegner niederwalzt. Deshalb hat jede Figur ihre einzigartige Fähigkeit, die auf Peter Jacksons Ideen für die Filme basieren. Bombur kann also Gegner überrollen, Kili geht gekonnt mit dem Bogen um und Thorin ist ein besonders guter Schwertkämpfer. Die Spezialfähigkeiten der Zwerge lassen sich außerdem zu Doppel-Angriffen kombinieren, allerdings nur an vorgescripteten Stellen im Spiel.

Rollenspieltypisch sammeln die Figuren dieses Mal nicht nur Münzen sondern auch Loot auf. Diese Rohstoffe können benutzt werden, um simple Rätsel zu lösen oder für das ausgebaute Crafting in der offenen Spielwelt. Aus dem Loot lassen sich Lego-Gebilde, Waffen oder andere Items bauen, die für das Vorankommen im Level wichtig sind. Gerade das Schmieden und der Sammelfaktor sind dabei wichtig. Zum Beispiel muss man in Level 1 von der Lego-Hobbit verschiedene Rohstoffe sammeln und später miteinander kombinieren, indem man die Rohstoffe erhitzt und daraus eine Form schmiedet. Die geschmiedete Gegenstand hilft dann zum Beispiel eine große Tür in der Bergfestung zu öffnen.

Die offene Welt war die größte Stärke des Vorgänger-Titels. Obwohl die Reise im Hobbits teils durch die gleichen Gebiete führt, sind die Gegenden nicht gleich geblieben. Gerade für die Landschaftsgestaltung des Spiels durften die Entwickler früh in die Filme reinschauen. Es wurde ihnen viel Material zur Verfügung gestellt. Das merkt man auch, wenn man sich die einzelnen Gebiete anschaut. Hier wurde detailgetreu gearbeitet und nicht grob ein Film in eine Spielumsetzung gepresst. Der dritte Hobbit-Teil wird natürlich nach der offiziellen Erscheinung des Kinofilms Der Hobbit – Hin und zurück auch erscheinen, ob das in einer DLC-Form ist oder in Sammlung aller Teile in einer neuen Disc-Form. Wir sind gespannt und schauen, was sich in Zukunft ergibt.

Es gibt nicht nur die Soundsamples aus den Filmen im Spiel, sondern auch neue Aufnahmen. Denn hier übernimmt kein anderer als Christopher Lee, der in der Herr der Ringe-Triologie die Filmfigur Saruman verkörpert, die neuen Tonaufnahmen. Er übernimmt eine Erzählerrolle, die uns von Level zu Level begleitet. Seine Stimme leitet die einzelnen Level ein, gibt aber auch Tipps während des Open World-Teils des Spiels. Natürlich ist bei der deutschen Version auch die gewohnte deutsche Sprecherstimme von Christopher Lee mit dabei.

Das Spiel Lego – Der Hobbit bietet Unterhaltung für etliche Stunden. Es bietet einige Neuerungen: Wie das Sammeln von Loot und das damit verbundene Zusammenstellen von Waffen und Items, die Umsetzung von quicktimelastigen Events, die sehr auf der Filmvorlage basieren, zudem können die Charaktere sich zusammenschließen und Doppel-Angriffe ausführen. Detailgetreue Schauplätze, gute Umsetzung der realen Schauspieler in Lego-Figuren, originale Sprecherstimmen, kinolastiger Soundtrack, der Witz und der Charme eines Lego-Spiels machen das Spiel Lego – Der Hobbit zu einem würdigen, aber auch verbesserten Nachfolger. Das Geld für die Umsetzung der Hobbit-Filme ist auf jeden Fall gut investiert.

WERTUNG: Grafik: 86%, Sound: 86%, Steuerung: 85%, Balance: 86%, Spielspass: 87%, Mehrspieler: 87%, Gesamtwertung: 86%.