Spieletest

Anno 2070 (PC) – Gamecheck

Das nächste Kapitel aus der Anno-Serie führt uns fast 60 Jahre in die Zukunft. In Anno 2070 aus dem Hause Ubisoft kämpfen wir mit den Problemen der globalen Erwärmung. Erneuerbare Energien werden immer wichtiger, doch die industriellen Großmächte sind immernoch effizienter.

Genau diese beiden Parteien können wir in Anno 2070 spielen. Die -Eden Initiative- setzt auf erneuerbare Energiegewinnung und ein ökologische Gleichgewicht, während die -Global Trust- die effiziente und umweltzerstörende Industrialisierung fortsetzen. Eine dritte Partei, die S.A.A.T., besteht aus Forschern und entwickelt neue Möglichkeiten und Erweiterungen für alternative Energie- und Rohstoffgewinnung. Egal für welche Partei wir uns entscheiden, im späteren Verlauf des Spiels können wir auch auf die Technologien der jeweils anderen Fraktion zugreifen und so Ungleichgewichte ausmerzen. Das führt zu interessanten Baumöglichkeiten.

Erstmals müssen wir uns in einem Anno-Teil um die Energieversorgung unserer Inseln kümmern. Durch Windräder bzw. Braunkohleabbau gewährleisten wir die Versorgung einer bestimmten Anzahl von Gebäuden. Später können wir sogar per U-Boot die Unterwasserwelt erkunden und auch dort siedeln und die Ressourcen nutzen. Die Neuerungen in Anno 2070 wurden sehr gut umgesetzt. Zu unserer Freude wurde das beliebte Anno-Gameplay beibehalten. Das heißt, bis auf die neuen Möglichkeiten, bauen wir unsere Inseln genauso aus, wie es bei der bisherigen Serie auch üblich war. – Sogar die Piraten und dritte Parteien sind wieder mit an Board.

Grafisch ist das neue Anno nicht mehr so bunt wie seine Vorgänger. Aber das ist auch gut so, da in der Neuzeut alles sehr statisch und auf Funktionalität ausgerichtet ist. Das moderne Design ist eher dunkel gehalten (silber, schwarz, grau), so wie man sich die zukündtigen Gebäude halt vorstellt. Grafisch bietet Anno 2070 wieder eine ganze Menge. Die schön animierten Industriegebäude und das werkelende Volk wurden gewohnt liebevoll gestaltet. Tauchen wir dann in die Unterwasserwelt ein, so entfaltet die Engine noch einmal ihre ganze Pracht. Nicht nur der Sound passt sich der Unterwasser-Ebene an, sondern auch die Darstellung der Felsen, Meerestiere und Rohstoffvorkommen ist sehr gut gelungen. Allgemein fallen die Inseln größer aus, als wir es aus den Vorgängern gewohnt sind. Wir haben dadurch deutlich mehr Bauplatz.

Ein Mehrspieler-Modus ist zwar vorhanden, allerdings nur via Online-Spiel. Ein LAN-Modus wurde leider nicht mitgeliefert. Auf den allseits beliebten Netzwerk-Partys muss also jeder Spieler über eine intakte Internetverbindung verfügen. Ein großer Minuspunkt, denn selbst um das Spiel komplett und mit allen Inhalten (wohlgemerkt im Einzeslpieler!) spielbar zu machen, muss eine aktive Internetverbindung während der kompletten Spielzeit bestehen. Von der Online-Registrierung, die zu Beginn des Spiels zwingend notwendig ist, sprechen wir mal nicht, da dies leider immer mehr zur Gewohnheit der Publisher wird.

Trotzdem, das ganze Drumherum (z.B. die Möglichkeit sich an globalen Wahlen zu beteiligen, die das Spielgeschehen tatsächlich auch beeinflussen, oder Missionen zu absolvieren, die sich täglich ändern) ist wieder einmal gelungen. Ein rundum gutes Spiel! Anno-Spieler und diese, die es werden wollen, sollen sich das Jahr 2070 nicht entgehen lassen.

Für einen Einblick in das Spielgeschehen und einigen Erklärungen, haben wir euch ein Testvideo vorbereitet:

YouTube: Klick WERTUNG: Grafik: 88%, Sound: 90%, Steuerung: 88%, Balance: 90%, Spielspass: 92%, Mehrspieler: 82%, Gesamtwertung: 88%.