Spieletest

Wii Fit (Release: 25.04.2008)

Auf Wii Fit hat die Welt gewartet… und das gleich aufgrund mehrerer Aspekte. Da wäre zum einen und zum wichtigsten die erneut revolutionäre Steuerung dank eines eigens entwickelten „Wii Balance Board“. Eine Art „Super-Waage“ welche per Bluetooth drahtlos mit der Wii verbunden wird und als quasi Controller dient. Die Wii-Remote wird nur für wenige Übungen und zur Bedienung des Menüs benötigt. Das Balance-Board verfügt gleich über mehrere Waagen im Inneren des schicken weissen Gehäuses, wodurch es in der Lage ist die genaue Position des Spielers zu bestimmen. Auch wird die Körperhaltung erkannt und ausführliche „Berechnungen“ über den Spieler angefertigt. Selbstverständlich kann Euch das Balance-Board nicht sehen und so ist es natürlich auch möglich zu pfuschen. Die Hauptgruppe der Wii Fit Spieler wird daran jedoch kein Interesse haben, da sie ihre Fitness und Körperhaltung verbessern wollen bzw. Unterstützung suchen um ihr persönliches Wunschgewicht zu erhalten.

Beginnen wir also von vorn: Wie bei zahlreichen Spielen legt der Spieler auch bei Wii Fit einen Charakterplatz an, welchen er mit seinem Mii kennzeichnet. Unter diesem Charakter, welcher sogar per Passwort gegen neugierige Blicke geschützt werden kann, werden fortan Fortschritte und Übungseinheiten gespeichert.

Zu Beginn muss Wii Fit mit Daten gefüttert werden, welche sie als Referenzwerte benötigt. So ist das Alter und die Körpergrösse für Wii Fit sehr wichtig. Das Gewicht wird selbstverständlich durch das Balance-Board gemessen. Ausserdem prüft Wii Fit beim Start ob die so genannte „Körpermitte“ wirklich mittig ist. Aus all diesen Angaben erhält man dann ein erfreuliches oder nicht ganz so erfreuliches Ergebnis. Wer bekommt schon gerne ganz unverblümt sein Über- oder Untergewicht in Form von Gewicht und BMI (BodyMassIndex) präsentiert? Doch dafür hat der Spieler ja schliesslich ab sofort seinen Personal Trainer. Zum Schluss gibt es dann auch noch das „Wii Fit Alter“, welches aus der derzeitig ermittelten Körperverfassung errechnet wird und im besten Fall sehr nah am tatsächlichen Alter liegt. Nun besteht noch die Möglichkeit ein Trainingsziel festzulegen. Dies geschieht, indem der Spieler das gewünsche Gewicht und den Zeitraum eingibt, in welchem er dieses erreichen will. Beispielsweise: 3kg abnehmen in einem Monat. Wii Fit kennzeichnet diesen Stichtag als Termin im persönlichen Kalender und überwacht ab sofort den Trainingsstand. Leider warnt Wii Fit nicht, wenn der Spieler versucht ein Trainingsziel welches ausserhalb des „gesunden Bereichs“ liegt anzuvisieren.

Hat man diese Schritte hinter sich gebracht geht es endlich richtig los. Der Spieler kann zwischen 4 verschiedenen Übungskategorien auswählen, so zum Beispiel aus Yoga, Muskeltrainung, Aerobic und Balancespielen. Hier muss jeder Spieler sein eigenes Trainingskonzept entwickeln. Für viele sind angesprochene Yoga-Übungen ein Klaks, für viele aber auch „harte Arbeit“. Hier hilft nur das probieren der einzelnen Disziplinen, was in jedem Fall schonmal jede Menge Spass bringt. Im Bereich Muskeltraining finden sich beispielsweise Liegestütze, bei Aerobic Reifenspiele bei denen man das Becken kreisen lässt oder entspanntes Jogging (auch zu zweit) bei den Balanceübungen. Hierbei ist zu beachten, das jede Übung und jeder Fortschritt sich nicht nur auf den eigenen Körper und die Statistik auswirkt sondern auch auf das Spiel selbst. Bei Erfolgen werden Übungen besipielsweise mit der Zeit anspruchsvoller, die Joggingstrecken länger usw.. Ausserdem stehen dem Spieler noch eine Vielzahl Übungen zur Verfügung, welche zu beginn des Spiels noch nicht anwählbar sind und erst nach und nach freigespielt werden müssen. So wird auch verhindert das sich der Spieler von Beginn an zuviel zumutet. Kontrolliert wird dies unter anderem durch eine „Spardose“, in welcher Minuten gespart werden können. Minuten erhält der Spieler für jede gelungene Übung. Diese Angabe stellt keine Echtzeit dar. Sind genug Trainings-Minuten gesammelt, werden mehr Inhalte freigegeben.

Begleitet bei allen Übungen wird der fitnessorientierte Spieler durch seinen bereits erwähnten Personal Trainer. Es besteht die Wahl zwischen einem männlichen Trainer und einer weiblichen Trainerin, welche sich durch Aussehen und Stimme unterscheiden, die Übungen aber identisch ausführen. Der Personal Trainer stellt dem Spieler jede Übung detailliert vor, gibt Ratschläge und hilft Schwachstellen zu finden und durch gezielte Übungen zu vermindern. Durch genaues Zuschauen des Trainers erlangt man während des Spielens sehr schnell alle Fertigkeiten im Umgang mit dem Balance-Board und den Übungen. Fast wie im echten Fitnessstudio.

Wii Fit hat der ungesunden Lebensweise von immer mehr Menschen den Kampf angesagt und bietet ein spielerisches Konzept zum Training, Körperausgleich und Gewichtsregulation. Trotzdem ersetzt Wii Fit keinen menschlichen Trainer und erstrecht keinen Arzt. Wii Fit basiert auf errechneten Daten, berüchsichtigt aber keine weiteren Umstände des Spieles. Ist der Spieler körperlich oder psychisch beeinträchtigt? Liegen Vorerkrankungen vor, bei denen manche Übungen evtl. sogar gefährlich sein könnten? Auf all diese wichtigen Aspekte kann Wii Fit nicht eingehen, es bleibt deshalb in der Verantwortung jedes Spielers auf seine persönliche Gesundheit zu achten und Wii Fit bedacht einzusetzen.

[b]Grafik:[/b]
Die Grafik von Wii Fit ist für den Sinn und Zweck dieses Spielprinzips absolut befriedigend. An wenigen Stellen hätte durch einfach Mittel noch etwas mehr herausgeholt werden können. Dennoch darf man den eigentlichen Hintergrund der Software nicht vergessen und die Grafik in diesem Fall nicht überbewerten.

[b]Sound:[/b]
Der Sound ist gut, peppige Sounds zu Step-Aerobic. Da kommt Fitness-Studio Feeling auf. Die Sprachausgabe des Personal Trainers ist in der Landessprache und gut verständlich, wenn auch selten etwas „verwaschen“.

[b]Steuerung:[/b]
Durch das neuartige Wii-Balance-Board hat Nintendo erneut die Welt der „Eingabegeräte“ revolutionär erweitert. Eine „Super-Waage“ für diese Art von Spiel passt wie die Faust aufs Auge, denn nur hierdurch ist eine sofortige und kontinuierliche Erfolgskontrolle möglich. Das Balance-Board ist mit 4 Batterien betrieben und wie die Remote drahtlos mit der Wii-Konsole verbunden.

[b]Balance:[/b]
Es wäre Ironie, wenn ein Spiel das innere Körperbalance herstellen soll selbst nicht ausbalanciert wäre. Glücklicherweise ist dies bei Wii Fit auch nicht der Fall. Durch die stetig aufgrund von Erfolgen steigenden „Stufen“ der Übungen und das nach und nach freigeben dieser wird der Spieler gefordert aber nicht zu schnell überfordert.

[b]Spielspass:[/b]
Wenn man Fitness und gesunde Körperhaltung mit Spielspass verbinden kann dann ist die Mission wohl gelungen. Nintendo beweist einmal mehr das spielen oft weit mehr erreichen kann als „klassische“ Methoden. Dies ist an jedem „Gehirntrainings-Programm“ zu erkennen und wird durch Wii Fit fortgesetzt. Das oft lästige mit einem Spiel zu verbinden, ein Erfolgsrezept für alle Beteiligten.

[b]Mehrspieler:[/b]
Ein klassischen Mehrspielermodus ist nicht vorhanden. Durch die Profile der Spieler und den möglichen Austausch von Spielerdaten können jedoch Erfolge und Daten verglichen und ausgetauscht werden.

WERTUNG: Grafik: 80%, Sound: 90%, Steuerung: 95%, Balance: 90%, Spielspass: 90%, Mehrspieler: 65%, Gesamtwertung: 85%.