Spieletest

Outriders – Gamecheck

Mit Outriders schicken die Macher von People Can Fly einen Gears-of-War-Klon ins Schlachtfeld und der macht seine Arbeit ziemlich gut. Vorab sei gesagt, wer sich selbst einen Eindruck machen möchte, kann ohne Kosten ein ganzes Stück in die Demo-Version rein schauen und den dortigen Fortschritt bei Bedarf auch in die Vollversion übernehmen.

Die Story strotzt nicht vor Einfallsreichtum, dafür wird sie solide erzählt und schaffte es mich in ihren Bann zu ziehen. Schließlich ist sie gar nicht so abwegig, dass der realen Menschheit mal genau dieses Schicksal blüht. In der Zukunft ist die Erde durch die Menschen ausgebeutet und zerstört. Die letzten Lebenden müssen den Planeten verlassen. Wir sind also auf der Suche nach einer neuen Heimat und dafür mit zwei gigantischen Raumschiffen auf der Suche im All. Einen großen Schicksalsschlag hat es bereits gegeben, denn eines der zwei Raumschiffe wurde auf der Reise zerstört. So befindet sich der gesamte Rest unserer Rasse in den Schiff, in welchem auch wir uns befinden. Endlich einen potenziellen, neuen Planeten gefunden, sollen Sonden überprüfen ob wir dort leben könnten. Dummerweise erhalten wir nicht alle Daten zurück und müssen nun also mit einem kleinen Trupp persönlich landen um die Datenspeicher zu suchen.

Ab dem Zeitpunkt übernehmen wir zum ersten Mal die Kontrolle unserer Protagonistin oder unseres Protagonisten. Sie oder er kann vorher in wenigen Optionen personalisiert werden. Unten angekommen, begrüßt uns die bekannt schön anzusehende Unreal Engine. Hier kann man nicht meckern. Landschaft, Effekte und Schatten sehen klasse aus. Lediglich die dürftige Vegetation fehlt ein bisschen, genauso das Pflanzen unbeschadet überleben, wenn ein Panzerfahrzeug darüber gerollt ist. Für einen Shooter dennoch alles im völlig grünen Bereich.

Unsere provisorische Basis macht mit den Grundfunktionen vertraut und führt uns durch ein Tutorial. Gespräche führen, erstes Kampftraining und erste Mission annehmen. Besagte Datenspeicher der Sonden finden. Zuerst macht alles einen friedlichen und lebensfreundlichen Eindruck. Man kann sich schon denken das dies nicht so bleibt. Wirkt die Welt auch offen und frei begehbar lernen wir hier schnell die Grenzen kennen. Bei Outriders handelt es sich eben nicht um ein OpenWorld Spiel, sondern um schlauchartige Level und Missionen. Barrieren verschwinde erst nach einem Fortschritt in der Quest und rechts und links schauen lohnt auch nur um ab und an eine versteckte Truhe zu finden.

Der Frieden währt nicht lange, eine Anomalie steigt aus dem Boden auf und verwundet unsere Truppe. Gleichzeitig will der Obermotz das große Schiff landen um unzählige, weitere Menschen auf den Planeten zu lassen. Obwohl gewarnt wird, dass dies eventuell keine so gute Idee ist, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Truppe wird von Sanitätern versorgt, wir selbst sind schwer verwundet und werden kurzerhand durch eine Mitstreiterin in der Kryokammer eingefroren. Erst Jahre später erwachen wir mitten im Krieg. Die Menschen haben eine Basis errichtet, welche wenig freundlich oder einladend ist. Als ehemaliger Outrider sind wir ausserdem generell nicht willkommen. Netterweise werden wir nicht sofort getötet, sondern ins Niemandsland gebracht, wo sich hinter uns riesige Stahltore schließen und die Menschheit dahinter vor der Anomalie des Planeten schützt.

An dieser Stelle wählen wir auch eine von vier möglichen Entwicklungsstufen. Das macht besonders dann Sinn, wenn später im Multiplayer, für bis zu vier Spieler, eine bestimmte Rolle übernommen werden soll. Daher stehen Supporter, als auch Damage Dealer oder Tank zur Verfügung. Praktischerweise haben wir auch noch eine Superkraft durch den Planeten erlangt und stürzen uns ab sofort in die Missionen. Diese sind, wie oben bereits erwähnt, eher schlauchartig. Dafür bieten sie jede Menge Verstecke, Loot und Ausrüstung. Das stellt auch gleichzeitig die Motivation sicher. Nur durch die Kämpfe und Missionen ansich würde Outriders schnell langweilig werden. Zum Glück ist das Ausstattungssystem ausgefeilt und Waffen und Rüstung ausserdem modulierbar.

Spielt man Outriders mit ein wenig Taktik, guter Ausrüstung und nicht zu zögerlich, kommt man schnell in eine Art Flow. So durchgespielte Level machen Spaß, sind intuitiv und schnell. Deckung gibt es genug, aber auch mit geschickter Kombination von Fähigkeiten gepaart mit Ausweichmanövern macht man seinen Gegnern schnell den Garaus. Und gerade hier spielt das Spiel seine Stärken aus und man kommt auch ohne Grinding gut durch die Story. Vom Nahkampf bis zum Scharfschützengewehr wirkt alles stimmig und technisch ausgereift. Wer danach immer noch Lust hat weiter zu machen, der schaut sich die Expeditionen im Endgame an und kann sich hier weiter verbessern oder einfach nur spaßige Multiplayerschlachten starten. Bereits gespielte Bereiche können resettet werden und so erneut nach Loot durchforstet werden.

Fazit: Solider Shooter mit guter Story und allen Elementen die es braucht. Zieht euch die Demo rein wenn ihr unsicher seid, viel falsch machen kann man jedenfalls nicht.