Spieletest

Escape from Tarkov – Beta-Preview

Seit Ende Juli ist die Closed-Beta von Escape from Tarkov verfügbar. Wer mag, kann sich in diese mit einem von vier verfügbaren Paketen (dazu später mehr) einkaufen und sofort losspielen. Wir haben den Hardcore-Survival-Shooter für euch angespielt und sind –soviel vorab – direkt einige male gestorben.

Der erste Weg im Spiel führt uns in das Charaktermenü. Schon dort fällt auf, was für Möglichkeiten dieses Spiel bereithält. Wir können nicht nur unseren Charakter mit Helm, Nachtsichtgerät, kugelsicherer Weste und Rucksack ausstatten, sondern auch unsere gewünschte Waffe mit etlichen verschiedenen Zusätzen modifizieren. Ob Schalldämpfer, verschiedene Visiere, Griffe, Magazine oder Schulterpolster, hier kommt jeder „Waffennarr“ auf seine Kosten. Uns ist kein anderes Spiel bekannt, welches mehr Möglichkeiten beim Waffen-Modding bereitstellt, wie Escape from Tarkov.

 

Im zweiten Schritt schauten wir uns die Händler an. Hier können wir auf den Karten gesammelte Gegenstände verkaufen, oder natürlich den Händlern überlebenswichtige Ausrüstung abkaufen. Hierbei ist zu beachten, dass euch die Händler teils deutlich unterschiedliche Preise für eure Items anbieten. Vorher vergleichen lohnt sich also! Die Händler sind global verfügbar, so dass bestimmte Gegenstände tatsächlich ausverkauft sein können. Aber keine Angst, Nachschub erfolgt jede Stunde.

 

Die Händler werden noch wichtiger, wenn das sogenannte „Versteck“ in das Spiel integriert wird. Dort wird man später seinen Unterschlupf ausbauen und unterhalten müssen. Dann geht es nicht nur darum, einen Raid (so nennt es sich, wenn ihr eine Karte im Mehrspieler betretet) zu überleben, sondern auch darum, wirklich notwendige Sachen für euer Versteck zu sichern. So eine Heizung beispielsweise lässt sich nicht ohne Rohstoffe betreiben. Wann der „Hideout“ kommt, ist noch nicht bekannt.

 

 Schluss mit der Theorie, ab in den Kampf! Aktuell habt ihr vier verschiedene Karten, auf denen Ihr einen Raid beginnen könnt. Ob als Gruppe, oder alleine: Genug Gegner habt ihr in jedem Fall. Andere Spieler werden euch nicht freundlich gesinnt sein und auch die CPU, die es auf jeder Karte gibt, schießen ohne Vorwarnung. Zwar gibt es verschiedene Fraktionen, die später einmal mehr Tiefgang und einen Zusammenhalt ins Spiel bringen sollen, aber auch hier gibt es noch keine entsprechenden Funktionen. Wie eingangs erwähnt, sind wir in den ersten drei Runden relativ schnell gestorben. Zunächst haben wir den großen Fehler gemacht und die Bots nicht ernst genug genommen. Diese agieren meist recht schnell und verteilen auch schon einmal gerne tödliche Kopfschüsse. Zum anderen ist es nicht unbedingt ratsam, nur mit einer Axt bewaffnet auf einen menschlichen Gegner mit Schusswaffe zu stürmen. Das kann zwar gut gehen, aber in den meisten Fällen habt ihr keine Chance. Nach den besagten Runden lief es dann aber deutlich besser, ausgestattet mit einer Pistole konnten wir den ersten Bot erledigen, der uns eine Shotgun und eine Sporttasche in Funktion eines Rucksacks überlassen hat. Und siehe da, der erste menschliche Gegner hatte gegen meine Schrotflinte keine Chance. – Der erste große Loot! Neben einiger Munition und einer weiteren Schrotflinte konnten wir sogar eine Weste mit sämtlichen Heilungsmitteln abstauben. Wie wichtig das ist, mussten wir einen Moment später feststellen. Wir haben uns beim looten zu viel Zeit gelassen, ein anderer Spieler hat uns bemerkt und sofort das Feuer eröffnet. Nach einer kurzen Hetzjagd (ich habe mich vor Schreck für die Flucht entschieden) konnten wir dem Gegner entkommen. Unser verletzter Protagonist hatte eine Beinfraktur und offene, blutende Wunden am Arm. Das es viele verschiedene Möglichkeiten zur Heilung gibt, war mir bis dato nicht bewusst. Gegen die Blutung konnte ich schnell Abhilfe schaffen. Für meinen Beinbruch hatte ich allerdings keine Schiene dabei, so dass ich nur noch humpelnd über die Karte schleichen konnte. Es wundert also nicht, dass ich wenig später von einem anderen Gegner von meinem Leiden „erlöst“ wurde. – Macht aber nichts, so lernt man dazu! Ab in die nächste Runde…

 

Wenn in ein paar Wochen (bereits angekündigt) das sogenannte Quest-System Einzug in Escape from Tarkov hält, wird es in den Raids noch spannender zugehen, da bestimmte Aufgabe erfüllt werden müssen, wobei es sein kann, dass Spieler mit dem selben Ziel ins Spiel geführt werden. Konfrontationen garantiert! Diese Quests werdet ihr übrigens auch von den Händlern erhalten und je nach Scheitern/Erledigung der Aufgaben euer Ansehen bei diesen verändern.

 

Zu guter Letzt, möchte ich noch auf die Pre-Order-Pakete eingehen. Das kleinste Paket, mit keinerlei Ausstattung kostet etwa 47 € (inklusive Steuern und Gebühren). Die größte Version mit einigen Items zu Beginn und einem deutlich größeren Inventar (dort, wo Ihr euren Loot ablegen und sichern könnt) kostet da schon um die 150 €. Da ihr mit den beiden kleineren Versionen aufgrund des sehr spacken Inventarplatzes keinen Spaß haben werdet (das Inventar ist einfach viel zu schnell voll), muss man schon tief in die Tasche greifen, um das Spiel in vollen Zügen genießen zu können. Man kann nun geteilter Meinung sein, ob man mit diesen wirklich hohen Preisen die Entwickler unterstützt, oder doch darauf hofft, dass in späteren Entwicklungsphasen der Preis fällt. Das wird wohl jeder für sich selbst entscheiden müssen.

 

Ein erstes Fazit: Auch wenn in der aktuellen Closed-Beta-Version grundlegende Elemente des Spiels noch fehlen, so macht es einfach eine Menge Spaß an den Raids teilzunehmen. Besonders in Gruppen ist das taktische Vorgehen und die Angst vor einem Hinterhalt so allgegenwärtig, dass Escape from Tarkov bereits jetzt auf ganzer Linie überzeugen kann. Wenn die Entwickler weiterhin einen so guten Job machen, wird kein Shooter-Fan an diesem Spiel vorbeikommen!