Spieletest

Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas – Gamecheck

Bereits bekannt vom Smartphone, durften wir uns jetzt auch den großen Bruder von Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas ansehen. Dieser kommt für den PC und als Downloadtitel daher. Dabei fällt gleich am Anfang positiv auf, dass die Portierung eine angenehme Steuerung mit sich bringt und die Grafik ordentlich aufpoliert wurde. Diese lässt sich bis zu 4k hochschrauben, wobei keine Wunder zu erwarten sind. Dafür kann der Soundtrack überzeugen, welcher von bekannten Spielekomponisten erstellt wurde.

Gespielt wird mit einem namenlosen Helden, dessen Steuerung wir auf einer Insel übernehmen, wo dieser zusammen mit seinem Vater alleine lebt. Bedauerlicherweise hat er seine Mutter bereits vor einiger Zeit verloren und nun hat sich der Vater auch noch in den Kopf gesetzt, das Monster Oceanhorn zu jagen. Der Namensgeber für das Spiel soll nämlich abgrundtief böse sein und das letzte, von ehemals drei herrschenden, Monster der Welt darstellen. Als der Vater jedoch nicht zurück kehrt, wird unser Held skeptisch und macht sich selbst auf den Weg in die bislang unbekannte Welt.

Die Welt von Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas besteht aus zahlreichen Inseln, weche sich erst nach und nach dem Spieler offenbaren und zwar erst dann, wenn der Quest es verlangt oder wenn unser Held in einem Gespräch zum ersten Mal von dieser Insel hört. Deshalb ist auch unser kleines Segelschiff stets mit von der Partie. Dieses kann zwar nicht selbst gesteuert werden, doch es bietet kurzweilige und eher monotone Seegefechte. Das Ziel wird mit Hilfe einer Karte ausgewählt. Jede Insel ist dabei thematisch gestaltet und hübsch anzuschauen.

Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas muss sich immer und immer wieder dem Vergleich mit Zelda: The Windwaker stellen. Auch wir können nicht ungenannt lassen, dass es hier deutliche Parallelen gibt. Alleine das Setting des Spiels, aber auch die Grafik und selbst zahlreiche Aktionen und Gesten, erinnern an Nintendos Werk. Viele nennen Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas deshalb auch das Zelda für den PC. Und wo wir schon beim Vergleich sind, auch gleich der größte Negativpunkt zu Zelda. Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas erzählt kaum eine relevante Geschichte. Sie wirkt lieblos erzählt, langweilig und motiviert nicht das Ziel zu erreichen. Nur sehr selten konnten wir ein wenig Spannung erahnen.

Einmal auf einer Insel angekommen, gilt es diese zu erkunden und natürlich von seinen Schätzen und Geheimnissen zu befreien. Zu beginn startet unser Held mit rein gar nichts und baut sich so Stück für Stück weiter aus. Das gefällt und steigert die Freude auf guten Loot. Dabei beherbergt jedes Areal im Spiel zahlreiche Wege und Aktionen. Spielt man nur den Hauptquest durch, schließt man nur einen Bruchteil der Spielwelt ab. Dieser Fortschritt wird auf der Weltkarte angezeigt. Es lohnt sich also über den Tellerrand zu blicken. Viele NPCs haben zudem eine Nebengeschichte zu erzählen und bieten damit etwas Abwechslung und natürlich wiederum Belohnungen an. Nicht zuletzt wird unser Held durch Kämpfe auch stärker und besser, weshalb es sich lohnt diese nicht zu scheuen. Erfahrung zeigt sich als blaue Kristalle. Beim Levelaufstieg hat der Spieler jedoch keine Möglichkeit selbst Anpassungen vorzunehmen, dafür erhöht das Spiel bestimmte Attribute automatisch.

Hat man eine Insel vermeintlich abgeschlossen, sollte man diese im Hinterkopf behalten, denn im fortschreitenden Spiel bieten sich auf weitere Interaktionen auf bereits besuchten Inseln an. Beispielsweise wenn wir es gelernt haben mit Bomben umzugehen, kann ein Geheimgang auf einer vorhergehenden Insel geöffnet werden.

Apropos Kämpfe. Diese laufen angenehm in Echtzeit ab. Besondere Überraschungen gibt es nicht. Einzig die größeren „Endbosse“ haben uns ab und an aus der Reserve gelockt und boten etwas Abwechslung. Ansonsten schnetzelt man sich so durch und wird von diversen Nah- und Fernkämpfern attackiert. Dabei stellten sich fliegende Gegner als besonders nervig heraus, da diese oft nur schwer zu erreichen sind. In den Höhlen bahnt man sich seinen Weg von Raum zu Raum, kämpft und trifft auf viele kleinere Rätsel, welche zum Vorankommen im Spiel unbedingt gelöst werden müssen. Dabei handelt es sich vorrangig um simple, aber deshalb nicht immer unkomplizierte, Logik- und Schieberätsel. Regelrecht erstaunt ist man dann, wenn man doch etwas weiter denken muss. Beim Test haben wir die Erfahrung gemacht, dass Rätsel oft so simpel waren, das wir aufgrund dessen nicht sofort auf deren Lösung gekommen sind. Herausforderung sieht anders aus.

Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas macht Spaß, aber eben nur in einem eng gesteckten Rahmen. Auf dem Smartphone sicherlich eines der besseren Titel, wartet es auf dem PC zu sehr mit Einheitsbrei und wenig motivierenden Inhalten auf. Eine knackigere Story und mehr Innovation hätten dem sonst soliden Action-RPG gut getan. Der Fairness-halber muss aber gesagt werden. Bei Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas handelt es sich um einen Titel im unteren Preissegment und hierzu muss man sagen: Kurzweilig macht es immer wieder Spaß. Sich in Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas zu begeben und einen Dungeon zu bezwingen.

WERTUNG: Grafik: 78%, Sound: 82%, Steuerung: 85%, Balance: 80%, Spielspass: 79%, Mehrspieler: na%, Gesamtwertung: 81%.