Spieletest

Motorstorm Apocalypse – Gamescheck

„Das Ende der Welt ist nahe“, so könnte man die Rückkehr des Offroad-Racers Motorstorm Apocalypse in einem Satz bezeichnen. Sony bringt uns somit einen Weltuntergangs-Racer mit Strecken im verheerenden und naturkatastrophalen heimgesuchten Großstadtdschungel. Mit mächtig neuer Fahr-Action und neuem Story-Modus kommt diese Reihe wieder in Schwung.

Es herrscht Apocalypse. Die Stadt wird von einer Reihe verheerender Erdbeben erschüttert. Ein Großteil der Menschen wurde schon vom Militär evakuiert. In der Stadt herrscht pures Chaos. Plünderer machen Jagd auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Und dann geschieht das, was in solchen Momenten immer passiert. Eine Handvoll Raser hat nichts Besseres zu tun, als ein Renn-Festival zu veranstalten. Die Story dreht sich dabei um den Rennfahrer-Anfänger Mash, den Draufgänger Tyler und den Motorstorm-Veteran Big Dog, deren Geschichte zwischen den Rennen in zahlreichen Motion-Comics erzählt wird.

Motorstorm Apocalypse ist schon wie seine drei Vorgänger ein klassischer Arcade-Racer. Bis auf einige scharfe Kurven könnt ihr den Fuß immer auf das Gaspedal setzen. Natürlich ist der serientypische Nitro-Boost mit von der Partie. Aber Vorsicht, der überhitzt nach einiger Zeit und lässt dann euer Fahrzeug spektakulär in Flammen aufgehen. Fahrt ihr allerdings durch Wasser, kühlt sich euer Gefährt wieder ab und ihr könnt wieder ordentlich Gummi geben. Das bringt etwas Taktik in die Rennen und oft müsst ihr euch entscheiden, lieber durchs kühle Nass zu fahren und dafür einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen als mit aufgeheiztem Motor weiter zu fahren.

Der Fuhrpark umfasst aus den Vorgängern die bekannten Motorräder, Quads, Sportwagen und LKWs, neu dabei sind unter anderem Superbikes, Chopper und Muscle-Cars. Dabei hat die Wahl des richtigen Gefährts wieder eine entscheidene Bedeutung auf den Ausgang des Rennens. Motorräder sind ziemlich schnell und wendig; dafür sind sie aber anfällig für Unfälle. Dieses Problem haben LKWs nicht; dafür steuern sie sich schwerfällig und lassen sich nur schwer um die Kurven manövrieren.

Herzstück von Motorstorm Apocalypse ist der Festival-Modus, hier erlebt ihr die Geschehnisse aus der Perspektive der Rennfahrer und müsst verschiedene Rennen bestreiten. Dabei lässt sich das Spiel auf eine relativ leichte Formel herunter rechnen. Je höher der Zerstörungsgrad, desto höher ist auch der Spielspaß. Während zu Beginn des Renn-Festivals die Strecken noch sehr heil sind, ist die Stadt im weiteren Verlauf des Spiels durch Erdbeben in Schutt und Asche gelegt. Besonders cool ist es, wenn sich die Kurse während der Fahrt verändern. Dann kracht zum Beispiel eine Brücke in sich zusammen oder ein gigantischer Tornado fegt am Pier entlang. In diesen Momenten offenbart Motorstorm Apocalypse sein gesamtes Potenzial, das insgesamt aber zu selten abgerufen wird.

Die reine Anzahl an Strecken kann sich dabei wirklich sehen lassen. Die Fahrer rasen dabei über Hochhausdächer, durch Eisenbahntunnel oder über eine Schiffswerft. Durch die verschiedenen Zerstörungsgrade ändert sich auch das Streckenlayout der verschiedenen Szenarien.

Grafisch ist Motorstorm Apocalypse nicht mehr als Durchschnitt. Die Effekte wirken zwar sehr schick und sind immer nett anzusehen, wenn zum Beispiel ein Fahrzeug in die Luft fliegt, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich seit dem ersten Motorstorm in Sachen Optik nicht viel getan hat und das mittlerweile seit 4 Jahren. Leider dauern auch die Ladezeiten eine gefüllte Ewigkeit. Dafür läuft der Titel , egal wie schnell ihr seid oder wie viel um euch herum explodiert, immer flüssig.

Alles in allem ist Motorstorm Apocalypse wie schon seine Vorgänger ein guter Arcade-Racer geworden. Er bleibt der Serie treu und macht sehr viel Spaß. Der Katastrophenansatz ist sehr nett anzusehen und es gibt auch einige wirkliche spektakuläre Momente, doch insgesamt hätte man mehr heraus holen können. Denn viele der 33 Strecken sind einfach ziemlich langweilig und die Optik reißt heutzutage auch keiner mehr aus den Socken.

WERTUNG: Grafik: 82%, Sound: 83%, Steuerung: 84%, Balance: 83%, Spielspass: 84%, Mehrspieler: 82%, Gesamtwertung: 83%.