Spieletest

The Amazing Spider-Man 2 (Playstation 3) – Gamecheck

Passend zum Film Rise of Electro erscheint auch ein neues Spider-Man-Videospiel. The Amazing Spider-Man 2 hat aber wenig bis gar nichts mit dem Film zu tun. Viel mehr erzählt es die Geschichte zwischen den letzten beiden Filmen. Es geht um den Kampf zwischen Peter Parker und dem Kingpin. Dieser Ganove möchte ein Verbrechermonopol bilden und dabei ist ihm jedes Mittel recht. Diese Story ist in 14 Kampagnen-Abschnitten unterteilt, aber ist schon nach circa 12 Stunden zu Ende. Im Film tauchen Gegner wie Electro, der Green Goblin und Rhino auf. Im Game kommen noch der Kingpin, Kraven, der Jäger, Carnage, der Schocker und Black Cat dazu. Das Spiel hat also viel mehr Gegner als im Film.

Schauplatz des Open-World-Titels ist das virtuelle Manhattan und ermöglicht uns das Schwingen von einer Mission zur nächsten. Die Stadt bietet eine Fülle von Aufgaben, die wir als Spider-Man erledigen müssen, wie zum Beispiel der Feuerwehr-Simulator oder Schnappt das Auto mit der Geisel-Simulator. Alle Nebenmissionen sind auf eine gewisse Art und Weise unterhaltsam und enden mit einer Reportage über unsere Heldenhaftigkeit. Wir bekommen für erledigte Aufgaben Helden-Punkte. Diese braucht man, um nicht dauernd von Ordnungshütern gejagt zu werden. Leider wiederholen sich diese Nebenmissionen sehr oft und wenn man dann zum zwölften Mal die gleiche Mission in diesem Stil absolviert hat, kann schon die Langzeit-Motivation flöten gehen.

Manhattan bietet auch den Comic-Laden und Peters Zuhause. In Peters Zuhause können wir unsere Anzüge wechseln, welche wir im Spiel freischalten und Missionen erneut spielen. Jeder Anzug hat andere Werte und andere Boni. So ist praktisch für jeden was dabei. Wer eher Stealth-Action machen will, trägt den Anzug, wer eher in den Kampf reingehen will, nimmt einen anderen. Also wie gesagt, ist für jeden etwas dabei. Man darf sich auf einen gelungenen Cameo-Auftritt von Spider-Man-Schöpfer Stan Lee freuen, der in New York City einen Comic-Laden besitzt. Der Comicladen lässt uns, wenn wir als Spider-Man in Manhattan genug Comicseiten gefunden und gesammelt haben, virtuelle Comics lesen. Außerdem findet man dort Action-Figuren und einen Trainings-Automaten.

Die größte Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger ist das Schwingen. Wo man im ersten Teil seine Netze noch lächerlicherweise an der Luft befestigen konnte, so haften sie jetzt nur an Gebäuden. Ist meiner Meinung nach auch besser so, denn das kann in einem Spider-Man-Spiel wirklich die Stimmung kaputt machen. Man kann aber nicht von der Hand nehmen, dass das Schwingen echt Spaß macht und einen in Geschwindigkeitsrausch versetzt wie in einer Achterbahn.

Das Kampfsystem ist wie sehr vieles im Spiel von der Batman Arkham-Reihe abgekupfert. Eine Taste zum Schlagen, eine zum Ausweichen und noch weitere für Spideys-Spinnen-Gadgets. Das ähnelt sehr dem Freeflow-Kampfsystem aus der Batman Arkham-Reihe. Spidey vermöbelt schnell und elegant so fiese Schergen in ganz Manhattan. Der große Vorteil dieses Kampfsystems ist nämlich Einfachheit und Zugänglichkeit, aber leider vermöbelt man so auch die Gegner immer auf die gleiche Art und Weise. Abwechslung kommt dabei kaum auf. Auch die Schleich-Passagen orientieren sich klar an dem Batman-Game.

Das Gameplay ist im Groben schon gelungen. Was ich damit meine, das Kampfsystem ist wie bei den Vorgängern kein großer Hit. Alles was man kann – funktioniert auch, aber es fesselt einen nicht wie bei der Arkham-Reihe. Das Spiel hat meiner Meinung eine Menge Potenzial. Es fehlt lediglich ein bißchen Feinschliff. Bessere Animationen und ein etwas flüssigeres Gameplay. Alles das wäre definitiv machbar gewesen, hätten die Entwickler mehr Zeit gehabt. Die Grafik ist eigentlich gar nicht so schlecht, zu mindestens was die Umgebung betrifft. Manhattan und deren Lichteffekte sind schön mit anzusehen und machen Laune an ihnen vorbei zu schwingen. Auch die Personen und Fahrzeuge sorgen für eine belebte Umgebung. Spider-Man sieht wie gewöhnlich sehr gut aus, denn sein Kostüm passt unserem Helden wie angegossen.

Also wer mit dem Vorgänger-Spiel zufrieden war und nicht wirklich viel vom Spiel erwartet, fühlt sich gut aufgehoben. Das liegt vor allem daran mit Spider-Man durch die Skyline von Manhattan zu schwingen, den Story-Verlauf oder die Nebenmissionen zu verfolgen oder nicht wirklich Abwechslung bei den Nebenmissionen/bei dem Kampfsystem zu haben. Aber wer mehr Abwechslung oder eine lange Spielzeit erwartet, der sollte lieber abwarten bis das Spiel billiger geworden ist oder es sich lieber nicht zulegen.

WERTUNG: Grafik: 68%, Sound: 67%, Steuerung: 66%, Balance: 67%, Spielspass: 66%, Mehrspieler: 67%, Gesamtwertung: 67%.