Spieletest

WWE 2K14 – Gamecheck ( Playstation 3 )

Schon wieder ein Jahr um, liebes WWE-Universum und es ist mal wieder soweit, wie jedes Jahr um diese Zeit kommen die WWE-Superstars in den virtuellen Wrestling-Ring. Diesmal allerdings übernimmt der Publisher 2K Games das Ruder, der die Spielreihe nach der Pleite von THQ zusammen mit dem ursprünglichen Entwickler Yukes weiterführt. Und damit dürfte auch klar sein, dass sich Fans nicht groß umstellen müssen, denn getreu der THQ-Tradition ist das eigentliche Spiel bis auf ein paar Detail-Änderungen und ein aktuelles Roster prinzipiell das gleiche Spiel wie letztes Jahr.

Wie üblich findet das Spektakel inmitten eines von Seilen umspannten Rings statt. Hier hauen, verknoten und verrenken sich normalerweise zwei, gelegentlich aber auch bis zu sechs Mann gleichzeitig, solange gegenseitig, bis einer es nicht mehr schafft beim Pin die Schultern vom Boden zu bekommen oder im Aufgabegriff aufgibt. Und damit etwas Abwechslung reinkommt, gibt es Varianten, wie das Inferno-Match, bei dem ihr den Gegner an kokeln müsst, wie das Handicap-Match, wo einer gegen zwei Wrestler antreten muss oder das Hell in a Cell-Match, bei dem ihr den Käfig um den Ring herum zur euren Vorteil nutzen könnt. Auch Hilfsmittel wie Leitern oder Tische sind gern gesehen, wenn es darum geht für Spektakel zu sorgen. Und wer es besonders hart mag, kann seinen Kampf im Backstage-Bereich oder in der Tiefgarage fortsetzen. Viele Stellen in und um den Ring herum sind interaktiv, wenn ihr es schafft euren Gegner zum Beispiel außen an die Ringecke zu befördern, könnt ihr ein gespeicherten Finisher Big Boot einsetzen. Finisher-Symbole werden unter der Figur eingeblendet. Sie erscheinen als F, die ihr erhaltet, wenn genug gelungene Aktionen gezeigt habt. Ihr könnt sie natürlich nicht nur für den Big Boot einsetzen, sondern jeder Wrestler hat seinen ganz eigenen speziellen Finishing-Move, mit dem ihr den Gegner ganz besonders zusetzt, um ihn beim Pin besser am Boden zu halten. Die simple Grundsteuerung ist schnell erlernt, komplizierter wird es allerdings beim Konter. Bis ihr das Kontern beherrscht, ist einige Übung nötig, da ihr teilweise die Animation auswendig können müsst, um zu wissen, an welcher Stelle ihr die Konter-Taste drücken müsst.

Um die Geschichte der WWE kennen zu lernen, versucht man sich am Wrestlemania-Modus, in dem ihr 30 Jahre Wrestling-Geschichte nachspielen dürft. Selbstverständlich inklusive inszenierter Schlüsselmomente dieser Matches, dem sogenannten Wrestlemania-Moment. Eine ebenso nette Idee finden Fans im Streak-Modus, der an die ungebrochene Siegesserie des Undertaker bei Wrestlemania angelehnt ist. Hier versucht ihr entweder in einem Survival-Modus als Undertaker so viele Gegner nacheinander wie möglich auszuschalten oder ihr tretet gegen den Deadmen an, um die Serie zu brechen. Neben den Matches dürft ihr wie aus den letzten Spielen bekannt im Modus WWE-Welt euch wieder zum Wrestling-Gott aufschwingen und das Programm der WWE lenken, Rivalitäten festlegen, Tag-Teams erstellen und Titel wechseln lassen. Apropos erstellen, natürlich gibt es wieder einen Editor, indem ihr eure eigenen Wrestler basteln und anschließend mit eigenen Einzugs-Animationen, Titantron-Videos, Finishing-Moves oder Fan-Plakaten ausstatten könnt. Man kann lange Zeit im Editor verbringen, um vielleicht sich oder bekannte Filmfiguren oder Stars bis ins kleinste Detail nachzubauen.

Auch wenn der Publisher frisch ist, die Engine des Spiels ist es nicht. Das Grundgerüst von WWE 2K14 basiert auf der Technik, die damals auch bei dem allerersten Spiel Smackdown vs. Raw eingesetzt wurde. Natürlich hat man diese Basis-Engine über die Jahre, die die Serie nun schon existiert, immer weiter aufgerüstet und verfeinert. Doch im Grunde ist es unverzeihlich, mit so einer verstaubten Engine anzutreten. Die steifen Animationen, merkwürdigen Proportionen und die teils nicht gut aussehenden Wrestler, die ihren Vorbildern nicht besonders ähnlich sehen, lassen einen das ein und das andere Mal erschaudern.

Da jedes Jahr das Spiel von Yukes und THQ nur mit einigen Veränderungen ausgestattet wurde und nicht grundlegende Änderungen an der Technik stattgefunden haben, hatte 2K Games die Chance die Serie zu erneuern, aber leider wurde nur mal wieder ein weiteres Wrestling-Game auf den Markt geworfen. Man merkt dem Spiel an den zahlreichen Details zwar an, dass die japanischen Entwickler viel Liebe reingesteckt haben und es ist ja wirklich nicht schlecht, aber WWE 2K14 muss man nicht unbedingt haben, wenn man einen der Vorgänger hat. Aber trotzdem wer mit Wrestling aufgewachsen ist oder mit dieser Spielserie noch nicht vertraut ist, fühlt sich hier auf jeden Fall gut aufgehoben.

WERTUNG: Grafik: 80%, Sound: 83%, Steuerung: 82%, Balance: 82%, Spielspass: 83%, Mehrspieler: 82%, Gesamtwertung: 82%.