Spieletest

Sly Cooper: Jagd durch die Zeit – Gamecheck (Playstation 3)

Viele große JumpnRun-Helden der Playstation 2 haben sich das eine oder andere Mal auf die Playstation 3 gewagt. Jetzt reiht sich auch der diebische Waschbär Sly Cooper in die Riege der auferstandenen Helden der letzten Konsolengeneration ein und bleibt mit Jagd durch die Zeit seiner alten Linie treu.

Nachdem wir bereits 2003 im ersten Sly Cooper-Spiel die Seiten des Buches der Meisterdiebe zusammen gesammelt haben, sind die Geheimnisse des Cooper-Clans, die eine Generation weitergegeben werden, erneut in Gefahr. Unaufhaltsam verschwindet ein Wort nach dem anderen und obwohl sich Sly eigentlich zur Ruhe gesetzt hat, kann er es nicht zu lassen, dass das Vermächtnis der Familie Cooper einfach so dahin schwindet. Klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und der einzige Weg das Buch zu retten ist, zu den Zeitpunkten zurück zu reisen, wo die Seiten des Buches entstanden sind. Schnell ruft Sly seine alte Gang zusammen. Superhirn Bentley bastelt aus Murrays Van eine Zeitmaschine und schon geht die verrückte Reise los.

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In den unterschiedlichen Zeitepochen geht es meist darum, unseren nächsten Verwandten zu helfen. Logisch schließlich haben die Verwandten das Buch verfasst, was es zu retten gilt. In erster Linie steuern wir dafür Sly. Da der verschlagene Waschbär Zeit seines Lebens ein Dieb war, geht er stets leichtfüßig, leise und geschickt vor und das spiegelt sich auch in seinen Fähigkeiten wieder. Er kann elegant springen, über Dächer huschen, Seile entlang balancieren und natürlich Taschendiebstähle begehen. Auch wenn wir noch während des Sprungs wie immer die Kreistaste drücken müssen, um auf einen bestimmten Objekt zu landen, ist die Steuerung schnell zu beherrschen und man spielt sich flüssig durch die verschiedenen Zeitepochen. Neben den klassischen Hüpf-, Kletter-, Stehl- und Schleicheinlagen bietet das Spiel noch einiges mehr. Um uns einen Überblick zu verschaffen, muss man in einigen Missionen Fotos knipsen. Sly schlüpft in Kostümen mit besonderen Fähigkeiten. Lustige Mini-Spiele lockern hier und da das Spielgeschehen auf und alle paar Missionen dürfen wir ein ferngesteuertes Auto spielen oder absolvieren eine Hack-Einlage um in Computer-Terminals zu kommen.

An Abwechslung mangelt es im Spiel aber nicht, wir spielen nicht nur Sly, sondern auch seine Freunde Bentley, Murray, seine Freundin Carmelita und Slys Vorfahren aus der Vergangenheit. Jeder von ihnen hat andere Fähigkeiten. Murray kann zum Beispiel weder klettern noch schleichen, aber dafür ordentlich zuhauen. Die Rollstuhl fahrende Schildkröte Bentley hingegen ist mit allerlei technischen Schick-Schnack ausgerüstet. Rioichi Cooper aus Japan ist ein richtiger Ninja mit den dazugehörigen Tricks. Neben der Hauptstory gibt es jede Menge zu entdecken, in den einzelnen Zeitepochen kann man neben den Missionen die Gegend frei erkunden und endlos viele Sammelgegenstände einheimsen. Flaschen, Schätze und Geld liegen an mehr oder weniger gut erreichbaren Orten versteckt. Für das eingesammelte Geld können wir neue Fähigkeiten für die Charaktere erwerben.

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Der vierte Teil der Sly Cooper-Reihe kommt im typischen Comic-Look daher. Liebevoll designte Charaktere, die schicke Spielwelt mit zahlreichen Nebenfiguren und die hübschen Lichteffekte geben ein stimmiges Bild ab. Auch die Animationen laufen immer leicht und flüssig ab. Kleinere Cliping-Fehler fallen dabei eher selten auf. Der 3D-Modus funktioniert einwandfrei und funktioniert in Kombination mit der Grafik sehr gut. Am Soundtrack gibt es nichts auszusetzen, jede Spielwelt wird mit typischer Musik untermalt, was für eine hervorragende stimmige Atmosphäre sorgt. Die deutsche Sprachausgabe passt wie angegossen auf die Charaktere. Die Sprecher bringen die witzigen bis dämlichen Sprüche immer passend rüber und sorgen somit für eine grandiose Sprachausgabe.

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Der Name ist Sly. Sly Cooper. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Denn die Jagd durch die Zeit vertraut auf die Stärken der Serie und bietet heute noch ein klassisches Hüpf- und Schleich-Abenteuer vom Feinsten. Der diebische Waschbär hat nicht nur seine alten Tricks drauf, sondern bringt auch sein übertrieben großes Ego und die dazugehörige Portion Humor mit, die nicht nur Sly-Fans zum Schmunzeln bringt. Das abwechslungsreiche Gameplay und die vielen optionalen Sammelaufgaben sorgen neben der umfassenden Story dafür, dass nie Langeweile aufkommt. Wer ein bißchen was für actiongeladene 3D-JumnRuns übrig hat oder Sly Cooper auf der Playstation 2 schon toll fand, der sollte zugreifen. Wer die PS3-Version erwirbt, bekommt das Spiel für die Vita gleich noch mit dazu.

WERTUNG: Grafik: 82%, Sound: 84%, Steuerung: 83%, Balance: 82%, Spielspass: 84%, Mehrspieler: 83%, Gesamtwertung: 83%.