Spieletest

Pro Evolution Soccer 2012 – Gamecheck + Video [HD]

Der neue Ableger von Pro Evolution Soccer aus dem Hause Konami überzeugt. PES 2012 hat viel verbessert und verändert. Schon nach der ersten Partie konnte man mit Recht behaupten „Wow, endlich ist das Pro Evo Feeling zurück“! Nicht nur der Spielablauf läuft flüssiger und intelligenter, sondern auch die Spieler bewegen sich mit dem Ball und sorgen so für immer neue Spielsituationen.

Doch der Reihe nach:
Das Menü von PES ist wie gewohnt einfach gehalten. Alle Menüpunkte erklären sich fast von selbst und enthalten alles, was man braucht. Standard. Zu Beginn sollte man sich in den Trainingsmodus klicken und die dort vorgegebenen Herausforderungen abschließen. Das ist wirklich nett gemacht und man lernt die Grundlagen des Spiels richtig gut. Wer sich danach gerüstet fühlt, sein erstes Spiel zu bestreiten, sollte dies per Freundschaftsspiel tun. Das erlernte kann so gegen den CPU, mit der auf den Benutzer abgestimmten Schwierigkeitsstufe, umgesetzt und vertieft werden.
Doch schon nach dem ersten Spiel juckte es mich in der Redaktion nach mehr! Also was können wir machen, um wirklich herausgefordert zu werden? Dieses Jahr sind wieder alle Spielmodi aus den Vorjahren vorhanden „Werde zur Legende“, die „Meisterliga“ (dies ist der Karrieremodus), diverse Cups, die nur bei PES (!) lizensierte „Champions League“… alles schön und gut. Aber die ultimative Herausforderung finden wir im Online-Modus von PES 2012. Auch finden sie die Standard-Spielmodi aus den vergangenen Jahren wieder: 1gegen1 -oder 2gegen2 – Freundschaftsspiel, Turniere, Legenden-Spiele, Meister Liga Online. Besonders der Community-Modus hat es uns dieses Jahr angetan. Dort treten wir einer Gruppe bei, oder erstellen eine neue und können mit Freunden oder Internetbekanntschaften eine interne Meisterschaft austragen. Auch möglich ist es, gegen andere Community-Teams anzutreten und Punkte für die Gesamtrangliste zu sammeln. Dieser Modus funktioniert leider noch nicht so gut, wie beispielsweise bei PES 5 oder PES 6 vor einigen Jahren. Dort waren diese 2gegen2-Gruppenspiele höchst beliebt und der spaßigste Modus im ganzen Spiel. Hoffentlich wird daran noch gefeilt und nächstes Jahr können wir ohne langes Suchen wieder unsere Teamspiele austragen.
Aber nun, wie eingangs erwähnt, zur ultimativen Herausforderung: Der „Meister Liga Online“! Wir starten mit einem schwachen Team und können uns, je nach Leistung, bessere Spieler kaufen. Für jedes Spiel bekommen wir Geld, dabei gibt es für einen Sieg mehr Euros als für eine Niederlage. Ebenso können wir durch Turnierteilnahmen zusätzliche Einnahmen verbuchen. Doch Vorsicht: Neu transferierte Spieler wollen auch ein entsprechendes Gehalt beziehen. Dieses können wir für 10 Spiele im Voraus zahlen und müssen bis zum Ablauf des „Vertrags“ genug Geld eingenommen haben, um die neuen Spieler weiter bezahlen zu können, quasi den Vertrag mit ihnen zu verlängern. Dabei ist auch zu beachten: Je mehr von euren Online-Mitstreitern den selben Spieler kaufen, desto teurer wird er für weitere Verpflichtungen. Spieler die so gut wie nie gekauft werden, werden immer günstiger. Man muss also ein gesundes Mittelmaß zwischen Stars und Talenten finden. Besonders im späteren Verlauf der Meisterliga Online wird das ein großes Thema. Langzeitmotivation garantiert…

Kommen wir nun zum Spielverlauf. Nachdem die üblichen Einstellungen, wie Trikots und Aufstellungen vorgenommen wurden, beginnt auch schon das Spiel. Grafisch kommt PES 2012 leider nicht an Fifa 12 oder andere Standards heran. Trotzdem sehen die Spielergesichter und Texturen „gut“ aus. Das Geschehen auf dem Rasen kommt sehr schnell rüber. Pässe und Spielzüge wollen schnell erkannt werden, sonst nimmt ein Gegenspieler uns schneller den Ball ab, als wir gucken können. Dabei fällt negativ auf, dass die Spieler mit Ball nahezu genauso schnell sind, wie die Spieler ohne Ball. Das macht das Defensivspiel unnötig schwieriger.
Eine gute Neuerung hingegen ist die „Off-the-ball“-Steuerung, die uns erlaubt, neben unserem gerade aktiven Spieler, noch einen zweiten Spieler zu steuern und in den freien Raum laufen zu lassen. Das erfordert allerdings etwas Übung.

Insgesamt macht Pro Evolution Soccer 2012 einen sehr guten Eindruck. Wer erst einmal 5-6 Spielchen gemacht hat, will gar nicht mehr aufhören. Dieses Jahr ist es ein Kopf an Kopf – Rennen zwischen PES 2012 und Fifa 12. Und das dürfte nach den Pleiten der letzten Jahre für Konami ein großes Kompliment sein.

Da man sich das Gameplay eines Sportspiels am Besten durch das Ansehen von Spielszenen vorstellen kann, haben wir für unsere Leser ein kleines Video gemacht. Viel Spass!

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WERTUNG: Grafik: 83%, Sound: 79%, Steuerung: 86%, Balance: 84%, Spielspass: 86%, Mehrspieler: 87%, Gesamtwertung: 84%.