Spieletest

Borderlands (Release: 23.10.2009)

Borderlands ist ein sogenannter Role Playing Shooter. Heißt schlicht und ergreifend ein Rollenspiel, wo man nicht mit Schild und Schwert in die Schlacht zieht, sondern wo aus der First-Person Sicht mit Bleispritzen geschossen wird.

In diesem Spiel könnt ihr euch in einer großen Welt frei bewegen, vorausgesetzt ihr habt die jeweils nächsten Regionen, ähnlich wie bei GTA San Andreas, schon freigespielt. Der Name der Software ist Programm, Borderlands bedeutet auf deutsch Grenzländer. Die Grenzen sind deutlich spürbar, denn immer wenn ihr am Ende einer Region ankommt gibt es keinen fließenden Wechsel, sondern das nächste Gebiet wird geladen. Die einzelnen Gebiete sind aber groß genug, das man nicht alle zwei Minuten ein Ladebildschirm sieht, es sei denn man durchquert die Länder einfach nur schnell.

Zu Anfang des Spiels wählt ihr zwischen vier möglichen Charakteren, diese sind vorgegeben und können nur bei den Klamottenfarben rudimentär angepasst werden. Zur Auswahl stehen ein Soldat, ein Tank/Berserker, ein Scharfschütze und als einzige Frau eine sogenannte Sirene. Die Sirene ist wohl der einzige Charakter auf den ich näher eingehen muss, diese Frau kämpft vor allem mit übersinnlichen Kräften, sie macht sich unsichtbar und bewegt sich dabei sehr schnell. Der Soldat kann einen Geschützturm errichten, der Tank wird zum Berserker und haut alles mit seinen Fäusten um, wobei er sich noch regeneriert und der Scharfschütze schickt seinen Adler los, der Gegner angreift.

Die oben genannten Spezialfähigkeiten lernt man mit Level 5, also sehr schnell, danach bekommt ihr mit jedem Level einen Talentpunkt den ihr ein eine von 21 Talenten investieren könnt, die sich in fünf Stufen ausbauen lassen. Maximal könnt ihr euren Helden bis auf Level 50 bringen. 21 Talentpunkte mit jeweils fünf Stufen klingt erst mal viel und nach richtigem Rollenspiel, aber tatsächlich ist das System nicht so ausgeprägt wie in richtigen RPGs, euer Held wird eher durchs häufige benutzen einer Waffe und durch Levelaufstiege stärker. Trotzdem ist nicht abzusteiten, das eure Fähigkeiten euch Vorteile bringen, manche sogar massive, überlegt also gut wo rein ihr investiert, obwohl ihr eure Punkte jederzeit an den meisten „New U“ Stationen (Das sind die Punkte an denen ihr wiederbelebt werdet, reist oder euer Charakteraussehen ändert) umverteilen könnt.

Im Verlauf des Spiels findet ihr viele, wirklich sehr viele Waffen, wo ihr euch immer wieder aufs neue entscheiden müsst, mache ich lieber mehr Schaden, aber verzichte dafür auf Genauigkeit oder schieße ich sehr genau,nehme aber dafür in Kauf, das meine Schussfolge langsam ist? Ihr werdet schnell merken das ihr einige Waffen ohne großes nachdenken direkt verkaufen könnt, andere wiederum werdet ihr euch aber verwahren, bis ihr z.B. das Mindestlevel zum nutzen dieser Waffe habt.

Die Welt bietet im großen und ganzen wenig Abwechslung und man muss schon dieses Endzeitszenario mögen, damit einen das nicht stört. Nahezu jedes Gebiet bietet das gleiche, fast alles besteht aus der Farbe Braun. Dennoch ist die Welt liebevoll gestaltet und bietet skurrile und lustige abgedrehte Charaktere, so wie vieles abgedreht und lustig in diesem Spiel ist. Immer wieder beginnt man zu schmunzeln.

Sehr wichtig für ein Spiel ist natürlich die Abwechslung, vor allem wenn es viele Stunden Spielzeit hat. An diesem Punkt spaltet sich Borderlands, einerseits sind die Quests gut und oft sehr abwechslungsreich, andererseits hält man sich lange an immer den selben Orten auf und bekommt wenig neues zu sehen. Das liegt daran, das die großen Areale zu selten wirklich genutzt werden, eine Gebiete halten sogar nur für ein bis zwei Quests her, die dann ganz am Ende des Gebietes zu lösen sind, aber der Rest des Gebietes wird leider nicht genutzt.

Videotest: http://www.nexplay.de/index.php?shownews=1137&area=0

Fazit: Dieses Spiel ist interessant für Leute, die Endzeitszenarien mögen und denen es nichts ausmacht lange an einem Ort zu questen. Außerdem solltet ihr keinen Wert auf individuelle Charaktere legen, die gibt es nämlich schlicht und ergreifend hier nicht. Des weiteren erwartet einen Shooter mit guten Rollenspielelementen, aber seht es nicht als Rollenspiel, dazu ist es nicht tiefgründig genug.

[b]Grafik:[/b]
Die Comicgrafik ist echt schick und passt zum humorvollen Rest. Allerdings ist es doch oft auch ein wenig trist in der Endzeitwelt.

[b]Sound:[/b]
Der Sound ist nicht überragend, aber guter Standard, heißt die Waffen klingen gut, es gibt Musik die das Geschehen untermalt und die Charaktere sind gut vertont.
[b]
Steuerung:[/b]
Die Steuerung ist leicht zu erlernen und alle Funktionen sind leicht zu erreichen, aber man muss sich auf viel hin und her geblätter in den Menüs einlassen.

[b]Balance:[/b]
Die Balance ist sehr gut, die Feinde sind selten übermächtig oder viel zu schwach. Wenn man die Quests ganz normal macht trifft man immer auf angemessene Gegner, klar das Bossgegner natürlich besonders harte Borken sind.

[b]Spielspass:[/b]
Wenn man das Szenario mag, dann bekommt man hier ein sehr gutes Spiel präsentiert, das einen sehr viele Stunden beschäftigt.

[b]Mehrspieler:[/b]
Zu zweit an einer Konsole oder mit bis zu vier Leuten im Internet, das macht richtig viel Spaß, obwohl die Übersicht in den Menüs beim Splitscreen stark leidet. Aber was interessieren einen die Menüs wenn man zusammen mit einem Kumpel oder vielleicht sogar einer Freundin Skags (hundeähnliche Gegner) jagen geht?!

WERTUNG: Grafik: 84%, Sound: 85%, Steuerung: 84%, Balance: 87%, Spielspass: 87%, Mehrspieler: 89%, Gesamtwertung: 86%.