Spieletest

Alone in the Dark (Release: 19.06.2008)

Atari präsentiert dem geneigten Wii-Spieler, das Horror-Adventure „Alone in the Dark“ nun auch für die Konsole. Der ursprünglich vom PC bekannte Spieletitel steht bereits zur Verfügung. Bereits seit dem ersten Teil, welcher vor einigen Jahren erschien, ist der Titel bemüht seinen Spieler in eine möglichst dunkle Welt zu entführen und dabei immer wieder zu schockieren.

Im aktuellen „Alone in the Dark“-Kapitel für die Wii, findet sich der Spieler, nach Anlegen eines Speicherstandes in einer Art Untersuchungszimmer wieder. Dem Spieler, ist somit zuerst völlig unklar wo er sich befindet und was mit ihm geschehen ist. So werden wir als erstes Zeuge eines Gesprächs zwischen „Mitarbeitern“ des hauses, welche sich über das weitere Vorgehen beraten. Zum Schluss erhält eine der Personen schliesslich die Anweisung den vom Spieler übernommenen Charakter auf das Dach des Gebäudes zu bringen und dort zu töten.

Benebelt von den Torturen welche wir scheinbar in der vergangenen Geschichte über uns ergehen lassen mussten, streuben wir uns nicht lange und folgen unserem Schicksal. Dabei fällt auf, das wir Schwierigkeiten haben klar zu sehen. Blinzelt der Spieler nicht, verschwimmt das Bild immer mehr und ist schliesslich gar nicht mehr zu erkennen. Geblinzelt wird durch einen Druck nach unten auf dem Steuerkreuz, wodurch sich unsere Sicht kurzzeitig wieder verbessert. Dieses Vorgehen müssen wir permanent anwenden um den Weg erkennen zu können. Ab dieser Stelle übernehmen wir also die Steuerung des Charakters, welcher mit WiiRemote und Nunchuk kontrolliert wird. Unsanft werden wir aufgefordert unseren „Mörder“ nicht anzugucken und dem Weg zum Dach zu folgen. Dies tun wir auch, schliesslich scheint der Tot der derzeitig vernünftigste Ausweg aus dem Delirium zu sein. So wandeln wir durch die Gänge und folgen zwei Treppen zum Dach. Die anderen Gesprächsteilnehmer, aus dem Anfangsteil, nehmen den Aufzug.

Gerade auf dem Dach angekommen passiert etwas unerwartetes. Unser Gegenüber hört ein seltsames Geräusch und schon ist es auch um ihn geschehen. Er wird von einer misteriösen Kreatur durch die Wand weggezogen. Durch die Zerstörung welche das Wesen am Gebäude anrichtet, dadurch das es sich durch die Wand bewegt, geht der Boden auf welchem wir stehen zu bruch und wir finden uns eine Etage tiefer wieder. Hier geht es schliesslich zu einem Werksraum für den Aufzug, durch welchen wir auf den bereits genannten Aufzug treten können und somit ein weitere Gespröch mithören können, welches die Personen in der Aufzugkabine führen. Doch auch dieses Gespräch wird erneut erprupt unterbrochen, indem einer der Teilnehmer durch den Boden des Aufzugs gerissen wird und qualvoll darin untergeht. Die Schüsse der anderen Person scheinen das Wesen nicht sonderlich zu beeindrucken.

Im letzten Moment vor der Weiterfahrt des Aufzugs, auf welchem wir uns nach wie vor befinden, hangeln wir uns an eine Plattform im Aufzugschacht und ziehen und nach oben. Ab jetzt wird dem Spieler auch spielerisches Geschick abverlangt, indem er an einem Feuerwehrschlauch hinunter kletter muss und dabei Ventilatoren durch Sprünge und herabfallenden Steinen ausweichen muss. Unten angekommen treffen wir die Frau, welche bereits um Hilfe gerufen hatte. Sie und ein weiterer Mann sind eingekesselt in einem Feuer, welches wir sogleich anfangen zu löschen, wobei wir den Feuerlöscher auch gleich als Rammbock für eine verschlossene Türe verwenden.

„Alone in the Dark“ bietet also überraschungsreiche, gruselige Aktion mit einer zuerst sehr undurchsichtigen Story. Aber kann das Spiel wirklich auf ganzer Linie überzeugen? Lest weiter in unseren Bewertungskriterien.

[b]Grafik:[/b]
Die Grafik von „Alone in the Dark“ profitiert davon, den Spieler in ihren Bann zu ziehen, dabei kann sie leider nur stellenweise überzeugen. Die Zwischensequenzen des Spiels sind sehr nett anzusehen, das eigentliche Gameplay dagegen weist leider Differenzen auf. So sind Animationen, wie Gegner, oft sehr „kantig“ dargestellt. Auch entsteht der Eindruck, der Gegner „gehöre nicht an diese Stelle“, Grafiken überlappen sich teilweise, was unrealistisch wirkt. Ausserdem ist die Kameraführung des Spielers, welche in Egoperspektive oder Third-Person-Perspektive gewählt werden kann, dem Spielverlauf oft nicht folgen. Ganze Zwischensequenzen vergehen und Gespräche werden geführt ohne das wir unser Gegenüber sehen, da die Kamera den korrekten Winkel nicht einstellt. Ausserhalb der Zwischensequenzen kann die Kamera nachjustiert werden.

[b]Sound:[/b]
Der Sound ist zweckmäßig, düstere Schreckmomente werden gut umgesetzt. Das Spiel bietet eine deutsche Sprachausgabe, sowie dazu passende Untertitel für alle die wirklich alles mitbekommen möchten.

[b]Steuerung:[/b]
Das Spiel wird mit Wii-Remote und Nunchuk Kombination gespielt. Dabei dient der Nunchuk der Bewegung des Charakters. Die Remote dient der Interaktion und dem Angriff. Die Bewegungssensoren werden genutzt um Bewegungen wie das Einschlagen einer Türe zu übertragen, welche das Spiel gut umsetzt. Vom rechten Weg abzukommen gestaltet sich schwierig, da der Spieler immer wieder auf einen linearen Weg zurückgeführt wird.

[b]Balance:[/b]
Das Spiel hat eine korrekte Balance von Haus aus, welche jedoch nicht unwesentlich durch weitere Einflüsse gestört wird. So ist die oft fehlerhafte Kameraführung oft dafür verantwortlich das simpel erscheindene Spielszenen zur grossen Herausforderung werden. Als Beispiel ist hier das Ausweichen herabfallender Steine zu nennen. Im Normalfall hat der Spieler einen Blick nach oben um zu sehen was auf ihn zukommt und um reagieren zu können. Dies war in unserem Test nicht immer gewährleistet und wir wurden durch Steine getroffen, welche ausserhalb unseres Sichtfeldes auf uns zukamen. Schade.

[b]Spielspass:[/b]
Der Spielspass wird gebremst durch die unzeitgemäße Grafikengine, die klobig und innovationslos erscheint. Auch der Sound kann nicht 100% überzeugen. Dazu die bereits genannten Ungereimtheiten im Gameplay. Alles in allem kann „Alone in the Dark“ zum Frustspiel werden und bietet dennoch durch die undurchsichtige Story einen Anreiz weiter zu spielen.

[b]Mehrspieler:[/b]
„Alone in the Dark“ bietet keinen Mehrspielermodus und ist ist nur von einer Person spielbar.

[b]Fazit:[/b]
Für Freunde des Genres, des Horrors und der „Alone in the Dark“-Serie ist dieses Spiel eine lohnende Anschaffung. Die Storyline des Titels bindet den Spieler und motiviert zum weiterspielen. Dennoch muss man mit immer wieder auftretenden „Hindernissen“ zurechtkommen, die evtl. durch eine bessere Engine oder einer höheren Marktreife hätten verbessert werden können.

WERTUNG: Grafik: 75%, Sound: 80%, Steuerung: 85%, Balance: 80%, Spielspass: 75%, Mehrspieler: 50%, Gesamtwertung: 74%.