Event Reporter

[GC25] Nacon zeigt seinen neuen Banger Hell Is Us auf der gamescom

Hell Is Us entführt die Spielenden in ein drittes Person Action-Adventure, das durch seinen eigenwilligen Ansatz der Spielerführung und die düstere Atmosphäre besticht. Es erscheint am 4. September 2025 für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC. Entwickelt wird es vom kanadischen Studio Rogue Factor und veröffentlicht von Nacon.

Die Spielwelt ist eine von Bürgerkrieg und einer geheimnisvollen Katastrophe gezeichnete Region namens Hadea, die von übernatürlichen Kreaturen, sogenannten Chimären, heimgesucht wird. Die Handlung konzentriert sich auf Rémi, der nach Jahren im Exil zurückkehrt, um seine Familie zu finden. Dabei setzt das Spiel voll auf das Prinzip der eigenständigen Erkundung: Es gibt keine Karte, keinen Kompass und keine Questmarker. Stattdessen sind es Umwelt-Details, Gespräche und akustische Hinweise wie Windspiele, die den Weg deuten. Dies soll ein Gefühl von echter Entdeckung und persönlichem Erleben vermitteln.

Gameplay-technisch teilt sich die Erfahrung etwa hälftig in Erkundung und Kampf auf. Die Erkundung besteht im Lösen komplexer Rätsel, dem Untersuchen von Hinweisen und dem zusammenfügen von Geschichten. Dabei hilft eine Art digitaler Notizblock im Stil der 90er, der Aufzeichnungen zu Fundstücken und Hinweisen sammelt. Dungeon-artige Abschnitte fördern die Erzählung über die Geschichte Hadeas, bieten aber auch knifflige Herausforderungen. Der Spieler ist angehalten, aufmerksam zu beobachten und Zusammenhänge selbst zu erschließen – echtes „Spielerplattern“, ohne künstliche Hilfen.

Die Kämpfe sind direkt, mit harten Nahkampfangriffen mittels Schwertern, Speeren und Äxten, welche magische Eigenschaften besitzen, ohne klassisches Fantasy-Magiebild zu bedienen. Sie richten sich gegen Chimären, die mit modernen Waffen nicht zu bezwingen sind. Dazu kommt Rémi’s Drohne KAPI, die taktisch genutzt werden kann, um Gegner abzulenken oder Kombinationsangriffe vorzubereiten. Das Kampfsystem verlangt gutes Timing und Positionierung, ist aber laut Entwickler gut ausbalanciert – anspruchsvoll, aber nicht übermäßig strafend. Es wird kein „Soulslike“ im klassischen Sinne.

Visuell überzeugt das Spiel mit atmosphärischem, realitätsnahem Design: dichte Wälder, dunkle Dungeons, diffuse Lichtquellen und eine allgemein bedrückende Stimmung. Die Soundkulisse verzichtet auf permanente Musik und setzt stattdessen gezielt auf Umgebungsgeräusche und Einsätze, die Spannung und Bedrohung fühlbar machen.

Eine Besonderheit ist die klare Trennung von Spielerführung und Handlung. Ohne klassische Marker entsteht ein Spielerlebnis, bei dem jede Entdeckung persönlich verdient ist. Dies wird durch die glaubwürdig gestaltete Welt, den Verzicht auf „Handholding“ und das Zusammenspiel aus Puzzle, Erzählung und Kampf erreicht.

Ein Vorgänger existiert nicht, sodass „Hell Is Us“ komplett neu ist, was Geschichte, Welt und Spielprinzip angeht. Das Projekt markiert für Rogue Factor eine Abkehr von früheren Taktik- und Strategiespielen hin zu einem emotionalen und immersiven Singleplayer-Erlebnis mit starkem Fokus auf Atmosphäre und Entdeckung.

Insgesamt zeigt sich „Hell Is Us“ als ambitioniertes Abenteuer, das Mut zum Spieler vertrauen beweist. Es fordert Geduld, Aufmerksamkeit und Abenteuerlust, statt mit Hinweisen zu überladen. Wer eine düstere Action-Entdeckungsreise mit echter Eigenverantwortung bei der Navigation sucht, für den bietet sich hier ein spannendes Erlebnis mit Tiefgang und Herausforderung. Besonders Fans von intensiver Immersion und forderndem Nahkampf könnten schwer begeistert werden.