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Neue Version von Svpeng: Mobiler Banking-Trojaner mit Keylogger-Funktion greift Bankkunden an

Die Experten von Kaspersky Lab haben eine neue Variante des mobilen Banking-Trojaners Svpeng entdeckt. Mittels Keylogger-Funktion greift der modifizierte Trojaner eingegebenen Text wie Banking-Zugangsdaten ab, indem die Zugangsdienste von Android missbraucht werden. Dadurch erlangt der Trojaner weitere Rechte und kann so die eigene Deinstallation verhindern. Selbst Geräte mit aktuellster Software schützen nicht vor dem Schädling.

Zugangsdienste (Accessibility Services) sind Erweiterungen der Benutzeroberfläche, um Nutzer, die nicht mit dem Gerät interagieren können, zu unterstützen. Die im Juli 2017 von Kaspersky Lab entdeckte modifizierte Version von Svpeng ist in der Lage, diese Systemfunktion zu missbrauchen, um in andere Apps eingegebenen Text abzugreifen und sich selbst weitere Rechte zu verschaffen.

Der Trojaner wird über gefährliche Webseiten, als Flash-Player-App getarnt, verbreitet und erfragt die Erlaubnis zur Nutzung der Zugangsdienste. Dadurch erhält er Zugang zur Benutzeroberfläche anderer Apps und kann so bei Tastendruck Screenshots erstellen und Daten wie Banking-Zugangsdaten mitprotokollieren. Darüber hinaus kann er sich selbst Administratorenrechte für das Gerät verschaffen und andere Apps überdecken, was dem Trojaner dabei hilft. das Unterbinden der Screenshot-Erstellung durch einige Apps zu umgehen. Die Experten von Kaspersky Lab haben URLs ausgemacht, die es auf die Apps führender europäischer Banken abgesehen haben.

Der modifizierte Svpeng-Trojaner kann sich als Standard-SMS-App installieren und so SMS versenden und empfangen, Anrufe tätigen und Kontakte auslesen. Außerdem ist der Schädling in der Lage, sämtliche Versuche, die Geräte-Administrationsrechte zu entfernen, zu blockieren und so die eigene Deinstallation zu verhindern. Die gefährlichen Techniken des Trojaners funktionieren selbst auf Geräten, die das neuste Android-Betriebssystem und alle Sicherheitsupdates installiert haben.

Bisher sind die Angriffszahlen gering, da der Trojaner noch nicht weit verbreitet ist. Die meisten Angriffe stammen aus Russland (29 Prozent), Deutschland (27 Prozent), Türkei (15 Prozent), Polen (6 Prozent) und Frankreich (3 Prozent).