Spieletest

Deponia – Gamecheck (mit Video)

Daedalic Entertainment ist mit einem neuen Titel am Start und das alleine lässt schon viele Gamerherzen höher schlagen. Wer Spiele dieser Schmiede bisher nicht kannte, der hat etwas verpasst. Titel wie -The Whispered World-, -Edna bricht aus- und dessen Nachfolger -Harveys neue Augen- gehen auf das Konto des Entwicklerteams. Allesamt Point and Click Adventures alter Schule, stets mit abgedrehter, sympathischer Story und liebevollen Charakteren. Doch genug um den heissen Brei geredet, das neue Flaggschiff nennt sich Deponia und ist am 27. Januar erschienen.

Deponia wurde nach dem gleichnamigen Startplaneten benannt, auf welchem wir unser Abenteuer beginnen. Die Ähnlichkeit zur Deponie ist kein Zufall, denn es handelt sich um einen Müllplaneten, welcher von einem kleinen Völkchen im Ort Kuvaq bereits seit Jahren bewohnt wird. Das Leben scheint eher monoton zu sein und nicht besonders interessant. Also hat jeder Bewohner grosse Träume. Die meisten handeln davon irgendwann einmal diesen Ort verlassen zu können und zu neuen Ufern aufzubrechen. Allen voran unser Hauptprotagonist Rufus. Nichts mehr wünscht er sich als nach Elysium zu reisen, dort eine Frau kennen zu lernen und ein neues Leben zu beginnen.

Rufus lebt schon seit ganzes Leben in Kuvaq und jeder kennt ihn. Ganz besonders deswegen, weil er sich immer wieder in grosse Schwierigkeiten bringt wenn er wieder einmal einen Fluchtversuch plant. Folgen möchte er den Spuren seines Vaters, welcher früher Bürgermeister von Kuvaq gewesen ist, doch schon seit vielen Jahren das Dorf verlassen hat. Während die anderen Bewohner wenig Hoffnung haben ihn jemals wieder zu sehen, ist Rufus davon überzeugt ihn in einer anderen Welt finden zu können.

Nach einem kurzen Tutorial, in welchem wir auch schon unseren Freund Wenzel kennen lernen, starten wir in unserer Behausung. Unsere Behausung? Wie sich schnell herausstellt werden wir von unserer Ex-Freundin geduldet und dürfen hier wohnen. Toni ist darüber zwar nicht erfreut, scheint Rufus aber auch nicht ganz hängen lassen zu wollen. Unser neuster Plan ist bereits geschmiedet. Eine Harpune soll an einen vorbeifliegenden Kreutzer geschossen werden und somit eine an einer Kette befestigten Kapsel nach Elysium bringen. Wir starten unser Abenteuer mit dem packen unseres Koffers. Neulinge im Adventure-Business erlernen spätestens hier die simplen Grundzüge des Point and Click Adventures. Etwas Proviant, eine Zahnbürste, ein Paar Socken und ein Seitenschneider soll es sein. Logisch das wir diese Dinge nicht einfach aufnehmen und in den Koffer packen können. Also gilt es die ersten Rätsel zu lösen. Dabei ist stets das sinnvollste Vorgehen über Board zu werfen. Oft führen nur aberwitzige und abgedrehte Interaktionen zum gewünschten Erfolg. Wir haben diese ersten Bereich des Spiels für Euch in einem Video mitgeschnitten, welches Ihr am Ende dieses Gamecheck ansehen könnt.

Die Welt von Deponia ist voller, teils sehr schräger, Charaktere mit welchen wir Dialoge führen und führen müssen. Die wichtigsten haben wir bereits bekannt. Rufus selbst und seine Ex Toni, sowie Wenzel. Diesem scheint das Glück nur so in die Hände zu fallen und immer wenn Rufus hämisch glaubt er habe ihm eins auswischen können, kommt es ganz anders als gedacht. Die Dialoge sind stets vertont und mit guter, deutscher Synchronisation bestückt. Auch der Soundtrack, welcher der Collectors-Edition übrigens beiliegt, ist erneut nicht zu verachten. Daedalic versteht es erneut durch die geschaffene Stimmung den Spieler geschmeidig in seinen Bann zu ziehen. Die Charaktere wirken durchgängig authentisch. Auch wenn die Story mit einer gewissen Bedrücktheit unterlegt ist, so lockern doch immer wiederkehrende humorvolle Dialoge und Interaktionen den Spielfluss auf. Gerade das ist es, was Deponia so auszeichnet: Eine Geschichte zu erzählen, welche spielerisch hervorragend umgesetzt ist und emotional fesselt.

Technisch ist das Spiel auf der höhe der Zeit. Der Sound wurde bereits angesprochen und auch bei der Grafik kann man nichts negatives finden. Die bunte und detailreiche Welt spiegelt das Flair wieder, welches wir uns für ein Point and Click Adventure der alten Schule wünschen. Das Gameplay geht leicht von der Hand, das Inventar ist übersichtlich und wenn es doch einmal nicht weiter geht kommt von irgendwo ein Tip daher.

Natürlich möchten wir weder hier noch in unserem Video etwas vorwegnehmen, aber eines kann sich der interessierte Gamer wohl bereits vorstellen: Die geplante Flucht endet erneut anders als erwartet. Und dann kommt auch noch eine Frau ins Spiel. Das kann ja heiter werden und das wird es auch. Wenn wir also Euer Interesse geweckt haben, dann schaut selber rein. Wir sagen: Es lohnt sich. Wie versprochen findet ihr im Anschluss noch ein paar Bewegtbilder:

YouTube: Klick[gamecheck]85 90 89 92 95 0[/gamecheck] WERTUNG: Grafik: 85%, Sound: 90%, Steuerung: 89%, Balance: 92%, Spielspass: 95%, Mehrspieler: na%, Gesamtwertung: 90%.