Spieletest

WWE All Stars – Gamescheck

Neben der altbekannten Smackdown-Reihe bringt uns der Publisher THQ ein weiteres Wrestling-Game: WWE All Stars. Hier findet man 30 der bekanntesten Wrestler der WWE-Geschichte und kann diese gegeneinander antreten lassen. WWE All Stars ist kein Vergleich zu der WWE Smackdown-Reihe. Bei All Stars handelt es sich nämlich um ein Arcade-Game, welches sich mehr in Richtung eines Beat`em Up bewegt.

Das Spiel unterscheidet vier verschiedene Klassen. Zum Einem gibt es dort die Brawler, deren Schläge eine besonders große Reichweite haben und einen entsprechend großen Schaden verursachen. Desweiteren gibt es die Griff-Experten. Diese verursachen einen großen Schaden durch Grapple-Moves, zusätzlich dazu beherrschen sie ein und den anderen Move, der direkt in einen Pin-Versuch endet. Die dritte Klasse besteht aus den High Flyern. Diese zeichnen sich durch ihre besonders harten Aerial-Moves aus. Zusätzlich beherrschen sie noch Spring-Board-Moves und sind wesentlich schneller als die anderen Klassen. Die vierte und letzte Klasse ist die Klasse der Riesen. Riesen richten generell einen höheren Schaden an als die anderen Klassen und lassen sich von Schlag-Angriffen der anderen Klassen nicht auf die Matte befördern. Durch die verschiedenen Eigenschaften sind die Klassen untereinander sehr gut ausbalanciert, so dass keine Klasse hervorsticht.

Wenn man sich dann für einen Wrestler und eine Klasse entschieden hat, stehen verschiedene Spielmodi zur Auswahl, zu einem gibt es da One-on-One-Matches, Triple-Threat, Fatal-Four-Way, Handicap, Extreme-Rules, Elimination-Matches, Tornado Tag oder das Steel-Cage-Match. Diese Modi sind zum größten Teil kombinierbar. Lediglich lässt sich das Steel-Cage-Match nur 1 gegen 1 spielen. Gewinnen lassen sich die Matches ausschließlich durch Pin oder KO, wobei sich das Steel-Cage-Match nur durch Rausklettern aus dem Käfig gewinnen lässt. Die Spielmodi sind zwar alle ganz nett, allerdings hätten der Langzeitmotivation noch weitere Matcharten wie Ladder- oder Table-Matches ganz gut getan.

Für Einzel-Spieler gibt es den „Path-of-the-Champion“-Modus. Hier kann man sich eine von drei Storys aussuchen und kann in 9 erfolgreichen Matches gegen den jeweiligen Story-Gegner antreten. Dieser Modus wird durch Promos des Gegners aufgelockert, besteht aber nur aus der Aneinanderreihung von Matches, wie man es bei einem Beat`em Up-Spiel wie Street Fighter gewöhnt ist. Beendet man eine Story erfolgreich, so erhält man das zweite Attire des gespielten Wrestlers.

Ein weiterer Modus nennt sich „Fantasy-Warfare“. Hier gibt es fünfzehn verschiedene Duelle jeweils zwischen einem Superstar und einer Legende. So stellt sich die Frage, wer der größte Warrior ist. Der Celtic Warrior Sheamus oder der Ultimate Warrior. Für jeden Kampf gibt es eine erstklassig geschnittene Promo der WWE. Die wirklich so wirkt als habe das Duell stattgefunden. Leider sind die eigentlichen Matches nichts anderes als normale One-on-One-Matches ohne besondere Vorgaben. Gewinnt man aber ein „Fantasy-Warfare-Match“ mit einem Superstar, der noch nicht freigeschaltet ist, so ist dieser ab sofort verfügbar.

Natürlich verfügt WWE All Stars über einen Online-Modus. Hier lassen sich alle Match-Arten des Exhibition-Modus auch online austragen. Die Matches laufen online flüssig ab und geben auch sonst keine Probleme auf. Erwähnen sollte man noch, dass es keinen Freischaltcode für den Online-Modus gibt. Das heißt, das auch Gebrauchtkäufer ohne Probleme den Online-Modus nutzen können.

Was wäre ein Wrestling-Spiel ohne einen „Create-a-Superstar-Modus“. Natürlich hat auch WWE All Stars diesen Modus im Spiel. Natürlich ist dieser Modus nicht so ausgereift wie man ihn von der Smackdown-Reihe kennt. So kann man lediglich ein festes Move-Set und einen Finisher dazu wählen. Auch bei den Entrances läßt sich nur eine feste Vorlage auswählen. Das heißt, man kann nicht extra die Musik, Titantron-Videos und sonstiges einstellen. Auch die Auswahl an Kleidung ist recht begrenzt. So bleibt dieser Modus nur ein nettes Extra.

Die Grafik von WWE All Stars ist nicht jedermanns Sache. Die aufgepumpten Action-Figuren sehen halt merkwürdig aus. Sind aber passend für ein Arcade-Wrestling-Game. Leider ist die Grafik nicht ganz zeitgemäß, das mag daran liegen, das parallel vielleicht das Spiel auch für die PS2 und die Nintendo Wii entwickelt wurde. So sind die Texturen auf den Wrestlern teilweise sehr pixelig und auch Clipping-Fehler tauchen sehr oft auf. Das größte Manko an der Grafik ist aber das Publikum, denn da haben wir in der letzten Konsolengeneration viel Besseres gesehen.

Gegen die Sounduntermalung lässt sich eigentlich nichts einwenden. Im Ring bekommt man die typischen Beat`em Up-Soundeffekte zu hören. Das Menü ist mit den Wrestler-Themes dezent unterlegt. Die Kommentare von Jerry Lawler und J.R. passen gut ins Geschehen und wiederholen sich nicht allzu oft. Dazu kommt noch das Publikum das Schläge mitzählt oder Chants für die Wrestler startet.

WWE All Stars schlägt eine völlig andere Richtung als die bekannte Smackdown-Reihe ein. Das frische Spielprinzip lässt sich schnell erlernen, aber es zu perfektionieren, braucht seine Zeit. Als Einzel-Spieler ist man schnell durch den „Fantasy-Warfare“- und „Path-of-the-Champion-Modus“ durch. Will man aber alle Attires freispielen, so hat man doch einige Stunden zu tun. Die größte Stärke hat das Spiel aber im Multiplayer-Modus, denn hier kann jeder wirklich zum Pad greifen und schnell erste Erfolge erzielen. Sollte man dennoch keinen seiner Freunde zum Spielen bewegen können, so gibt es noch den Online-Modus. Wer ein Spiel wie Smackdown erwartet, lässt vom Spiel lieber die Finger weg. Wer aber mal ein andere Art von Wrestling-Spiel erleben möchte und nichts gegen Beat`em Up hat, wird damit sicherlich glücklich werden. WWE All Stars erscheint am 1.4.2011 für Xbox 360, Playstation 2 und 3, PSP und für die Nintendo Wii.

WERTUNG: Grafik: 85%, Sound: 88%, Steuerung: 87%, Balance: 87%, Spielspass: 88%, Mehrspieler: 89%, Gesamtwertung: 87%.