Spieletest

Sword of Legends Online – Gamecheck

Sword of Legends Online erblickte bereits 2017 das Licht der Welt, allerdings wie so oft, vorerst nur in China. Nun veröffentlichte Publisher Gameforge das Spiel auch hierzulande. Vorab sei gesagt, es handelt sich um einen sogenannten Buy2Play-Titel. Das bedeutet, ihr kauft das Spiel und könnt es danach unlimitiert zocken. Wer hier besonders viel will, kann auch zu größeren Editionen greifen, welche euch Bonusinhalte im Spiel bescheren. Nötig ist das aber nicht, zumal ihr das Upgrade auch später noch kaufen könnt. In der aktuellen Zeit, in welcher es zumeist nur Abo-MMORPGs oder Free2Play mit Itemshop gibt, eine erfrischende Nachricht. Zwar beinhaltet auch Sword of Legends Online einen Ingame-Shop, welcher euch aber keinen Vorteil verschaffen kann. Von daher, alles im grünen Bereich.

Obwohl, wie oben erwähnt, das Spiel schon vier Jahre auf dem Buckel hat, sieht man es ihm in keinster Weise an. Sword of Legends Online sieht auch heute noch bombastisch aus. Ich würde mich fast so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten es ist das aktuell grafisch schönste MMORPG. So gute Optik waren wir zuvor nur von Einzelspieler-Titeln gewohnt. Und wer dann noch nicht ganz zufrieden ist, kann sogar noch mit Filtern feinjustieren. Musikalisch ist das Spiel, mit seinen asiatischen Klängen, sicherlich Geschmacksache. Apropos Asiatisch. Das Setting ist hier eindeutig geprägt und gefällt bekanntlich nicht jedem. Neben dem erwähnten Sound, sind es besonders Kulissen, Gebäude und natürlich die unzähligen NPCs und Mitspieler, welche die Herkunft des Games nicht leugnen können.

Wie gewohnt, startet auch Sword of Legends Online mit der Charaktererstellung. Auch hier waren wir positiv angetan, denn der Creator schafft einen guten Kompromiss zwischen Individualismus und Überladung. Soll heißen, jeder Spieler kann seinen Protagonisten nach Herzenslust und auch bis ins Detail gestaltet, wird aber nicht erschlagen von Möglichkeiten. Zu empfehlen ist die Wahl einer der zahlreichen Vorlagen und dann die Anpassung nach eigenem Geschmack. Selbstverständlich können mehrere Chars angelegt werden und unterschiedliche Klassen haben. Zu letzterem gibt es keine Überraschungen. Wir finden die übliche Mischung aus Damage Dealern im Nah- und Fernkampf, Tank und Heilerklassen. Dabei kann jede Klasse sowohl eine aktive Rolle, als auch die Position des Supporters einnehmen.

Hat das Spiel begonnen, kann auch sofort die erste cineastische Zwischensequenz bestaunt werden. Hiervon gibt es im Spiel zahlreiche. Wer sich für die Story interessiert darf sich hier immer mal wieder zurücklehnen. Die Story basiert hierbei größtenteils auf PvE Inhalten. Diese sind in diverse Gebiete verteilt und warten natürlich auch mit zahlreichen Instanzen auf. PvP gibt es auch, jedoch nur in dafür vorgesehenen Arealen. Wir fanden es angenehm nicht überall der Wut anderer Spieler ausgesetzt zu sein. Spätestens zum PvP sollte man seinen Charakter auch beherrschen, denn durch die Vielzahl von Skills und deren Kombinationen, gewinnen die Kämpfe ungemein an Dynamik. Instanzen können alleine oder im Team, sowie auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen angegangen werden. Zu Beginn gibt es recht viele Aufgaben, welche euch leveln lassen und in der Story weiterbringen. Diese sind zumeist englisch vertont und gut erzählt. Abwechslung sucht man aber auch hier vergebens, es handelt sich um die üblichen Tätigkeiten, welche wir als MMO-Spieler schon tausendfach erledigt haben.

Zu Beginn nimmt uns Sword of Legends Online an die Hand und versucht uns die Basics zu erklären. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt geworden, aber ich fühlte mich zu Beginn überfordert. Vielleicht hätte ich mir aber auch mehr Zeit zum üben nehmen sollen, denn mit der Einstellung „kenne ich eh schon alles“ bin ich ziemlich schnell gebremst worden. Sword of Legends Online strotzt nur so mit Optionen, Möglichkeiten, Buttons und Co. Daher mein Rat: Macht es nicht wie ich, sondern nehmt euch Zeit ins das Spiel reinzukommen. Auch die Welt mit ihren vielen Portalen, Übergängen und Reisemöglichkeiten hat hier und da für Verwirrung und etwas Frust gesorgt. Wenn man gar nicht mehr weiß wie man zu seinem Questziel kommen kann, da man irgendwo den Faden verloren hat, muss man sich erst mühsam wieder zurecht finden.

Positiv und negativ kann man die Innovation sehen. Es gibt nämlich quasi keine. Positiv beschert uns Sword of Legends Online damit ein solides Online-Rollenspiel in welchem wir uns schnell zurecht und wohl fühlen. Wirklich Neues muss man aber mit der Lupe suchen. Es gibt Housing, Angeln, Pflanzenkunde und alle das Bewährte, was wir schon von anderen Spielen kannten. Eins muss man Sword of Legends Online aber lassen: Die Sache läuft rund. In unserem 22 Stunden langen Test konnten wir nirgendwo Probleme mit den Mechaniken erkennen. Auch Abstürze haben wir nicht erlebt. Lediglich der Ping könnte hier und da stabiler sein, aber das kann genauso gut am aktuellen Release und dem Ansturm der Spieler liegen.

Die Zukunft sieht gut aus für Sword of Legends Online. Neben der Verbesserung der Grafik, wird auch noch an neuen Inhalten gebastelt. So stehen in der japanischen Version bereits jetzt mehr Klassen und Areale zur Verfügung. Wenn Gameforge diese auch zu uns bringt, wovon erstmal auszugehen ist, dann sollte für den längeren Spielspaß gesorgt sein. Und in der Zwischenzeit heißt es looten und leveln. Dabei gibt es den besten Loot aus Bosskisten und eher keinen bis kleineren Loot von normalen Mops in der offenen Spielwelt.

Zum Fazit können wir Sword of Legends Online absolut empfehlen. Nichts Neues, dafür aber „Altes“ wunderschön und geschmeidig umgesetzt. Der Wuselfaktor im asiatischen Setting macht Laune und man hat nie das Gefühl alleine zu spielen. Alle Funktionen erfüllen ihren Zweck und funktionierten in unserem Test. Wer also Lust auf etwas frischen Wind hat. der sollte sich Sword of Legends Online ansehen. Und wer weiß, vielleicht kommen Innovationen ja noch mit der Zeit oder wenn man noch tiefer in das Spiel eintaucht.