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Jagd auf Lazarus-Gruppe verhindert großen Cyberbanküberfall

Kaspersky Lab stellt die Ergebnisse einer mehr als einjährigen Untersuchung der Aktivitäten der Lazarus-Gruppe vor [1]. Die berüchtigte Hackergruppe wird für den Diebstahl von 81 Millionen US-Dollar von der Zentralbank in Bangladesch im Jahr 2016 verantwortlich gemacht. Über eine forensische Analyse von Artefakten, die die Gruppe in den Systemen südostasiatischer und europäischer Banken hinterlassen hatte, konnte Kaspersky Lab tiefe Einblicke darüber gewinnen, welche schädlichen Werkzeuge die Gruppe verwendet und wie ihre weltweiten Angriffe auf Finanzinstitutionen, Spielcasinos, Software-Entwickler für Anlagegesellschaften sowie Unternehmen im Kryptowährungsbereich ablaufen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse wurden mindestens zwei weitere Operationen und damit der Diebstahl hoher Geldsummen bei Finanzinstituten vereitelt. Laut den Erkenntnissen von Kaspersky Lab ist die Gruppe nach wie vor aktiv.

Im Februar 2016 versuchte eine damals noch nicht identifizierte Gruppe von Hackern 851 Millionen US-Dollar zu stehlen. Es gelang ihr, eine Überweisung in Höhe von 81 Millionen US-Dollar von einem Konto der Zentralbank von Bangladesch zu tätigen – und damit einen Coup zu landen, der als einer der größten und erfolgreichsten Cyberüberfälle gilt. Die Experten mehrerer IT-Sicherheitsfirmen – darunter auch Kaspersky Lab – fanden heraus, dass hinter dem Angriff mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gruppe Lazarus steckt; eine berüchtigte Cyberspionage- und Cybersabotage-Gruppe, die bereits seit 2009 weltweit für ganze Serien von wiederholten und verheerenden Angriffen auf Produktionsunternehmen, Medien und Finanzinstitute in mindestens 18 Ländern bekannt ist.

Obwohl man nach dem Angriff in Bangladesch mehrere Monate nichts mehr von der Gruppe gehört hatte, war Lazarus weiter aktiv und bereitete sich auf neue Operationen für den Gelddiebstahl bei anderen Banken vor. So hatte die Gruppe bereits einen Fuß bei einem südostasiatischen Finanzinstitut in der Tür. Nachdem die Lösungen von Kaspersky Lab und die anschließende Untersuchung den Cybereinbruch vereiteln konnten, zog sich die Gruppe erneut monatelang zurück, um dann ihre operative Tätigkeit in Richtung Europa zu verlagern. Auch hier wurden Angriffe durch die Sicherheitslösungen von Kaspersky Lab entdeckt, und mit Hilfe einer schnellen Vorfallreaktion (Incident Response), forensischer Analyse sowie Reverse Engineering der Experten von Kaspersky Lab verhindert.