Spieletest

Resident Evil Revelations 2 – Gamecheck

Teile der Serie Resident Evil gibt es viele und das bereits seit einigen Jahres. Dabei hat die Marke bereits Höhen und Tiefen gesehen. Insbesondere in den letzten Jahren, waren die Teile nicht unbedingt herausragend. Aber auch die vielen Remakes haben das Gesamtbild etwas getrübt. Nun soll es endlich etwas Neues geben. Zurück zu den Wurzeln, verzichtet Entwickler Capcom auf überladenes Gameplay und besinnt sich auf guten, alten Horror-Shooter. Leider nicht ganz ohne Wehrmutstropfen.

Resident Evil Revelations 2 erscheint als Episoden-Spiel. Das bedeutet, der Titel erscheint in kleinen Häppchen, welche den Spieler immer wieder an Tastatur oder Controller zurückholen sollen. Obgleich die Idee einleuchtet, so ist es doch in vielen Augen auch ein Ärgernis. Kaum hat man sich an die Unsitte des Early Access-Wahns gewöhnt, erhält man auch bei Episoden-Spielen wieder nur einen Teil des Ganzen. Immerhin wird Capcom bereits im März das Gesamtspiel als Ganzes veröffentlichen. Auch sind die Abstände zwischen den Episoden angenehm kurz gehalten. Wer nur einzelne Elemente kauft zahlt rund 6 Euro, für das gesamte Spiel werden wohl rund 25 Euro fällig werden.

Da es sich bei Resident Evil Revelations 2 nicht im ein Remake handelt, sondern um einen neuen Titel, darf auch mit entsprechend aktueller Technik gerechnet werden. Und hier hat uns Revelations 2 das erste Mal positiv überrascht. Das Spiel sieht wirklich schön aus. Da wir mit unserer Protagonistin Claire Redfield in einem morbiden Gefängnis aufwachen, gelingt es uns recht schnell in die schaurige Atmosphäre einzutauchen. So beginnen wir, in bekannter Manier, jede Ecke abzusuchen und uns über lebenswichtige Items zu freuen. Mit diesen steigern wir uns vom Messer dann auch schnell zur ersten Schusswaffe, natürlich mit nur begrenzter Munition.

Resident Evil lebt von den Schockmomenten, den sogenannten Scare-Jumps. Und diese halten auch hier wieder Einzug. Trotz hartgesottener Redaktion ist dies auch gelungen. Immer wieder mussten auch wir kurz zusammen zucken, denn Capcom ersteht es, diese „Erschrecker“ perfekt zu positionieren und zu inszenieren. Das sonstige Gameplay beinhaltet keine großen Besonderheiten und entspricht dem Standard auf dem Markt. Synchronisiert wurde das Spiel nicht, indes gibt es deutsche Untertitel, was dem Titel aber vielleicht auch nicht geschadet hat. Die Hintergrundgeschichte wirkt hingegen eher altbacken. Menschen wurden durch einen Virus, der aus einem Labor stammt, infiziert und zu Untoten und Monstern verwandelt. Aber gut, wer zuerst nach dem „guten, alten“ schreit, darf sich dann nicht beschweren.

Im Laufe des Spiels bleibt Claire nicht alleine. Es bilden sich Paare. Auch die, aus älteren Teilen bekannte Barry Burton ist wieder mit von der Partie. Kaum hat man das oben genannte Gefängnis verlassen, endet bereits die erste Episode. Das Gesamtspiel mag ausreichend lang sein, eine Episode eher schnell abgeschlossen. Dennoch hat es uns Spaß gemacht und wir warten ungeduldig auf die Fortsetzung. Zwar liegt uns bereits eine Gesamtfassung für die Presse vor, daraus dürfen wir euch aber leider noch nichts verraten.

Zum Schluss sei noch ein Ärgernis erwähnt, welches uns wirklich viele Nerven gekostet hat. Resident Evil Revelations 2 lässt sich per Controller und per Maus-Tastatur-Kombi spielen. Letzteres war das Problem. Die Mausempfindlichkeit ist derart hoch eingestellt, das eine kleine Bewegung der Maus, bereits für eine halbe Drehung des Charakters reichte. Bedauerlicherweise lässt das Spiele eine Option zur Einstellung dieser Empfindlichkeit missen. Daraus resultierte, dass mir als Tester zwei Mal beim spielen schlecht und übel geworden ist. Die Bewegungen sind dadurch einfach zu schnell, Schwindel nicht ausgeschlossen. Hier wäre es toll wenn man nachbessern könnte. Mit dem Controller spielt es sich deutlich angenehmer.

Wir erteilen Resident Evil Revelations 2 eine bedingte Kaufempfehlung. Für rund 26 Euro beim Gesamtspiel erhält man ein Resident Evil der alten Schule mit schicker Grafik und netten Schreckmomenten. Fans der Serie können diesmal wieder beruhigter zugreifen, eine Enttäuschung wie in der Vergangenheit ist hier eher unwahrscheinlich.