Spieletest

Block Fortress 2 – Gamecheck

Block Fortress 2, entwickelt und veröffentlicht von Forsaken Media, erschien im April 2025 und ist eine Mischung aus Tower-Defense, Sandbox-Bau und First-Person-Shooter. Das Spiel setzt auf ein voxelbasiertes, blockiges Design, das an Minecraft erinnert, und ermöglicht es Spielern, ihre eigene Festung mit Wänden, Türmen, Fallen und Einheiten zu errichten, um sich gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Dabei stehen sowohl ein Survival-Modus mit Ressourcenmanagement und Gebietserweiterung als auch ein Sandbox-Modus ohne Druck zur Verfügung. Zusätzlich bietet das Spiel einen umfangreichen Szenario-Editor, mit dem eigene Missionen, Storylines und Charaktere erstellt werden können, was die kreative Freiheit enorm erweitert.

Grafik und Sound

Die Grafik ist bewusst blockig und simpel gehalten, was zum Stil des Spiels passt, aber keine hohen Ansprüche an Detailtreue oder Realismus stellt. Die Umgebungen und Strukturen wirken funktional, aber wenig atmosphärisch. Die Animationen sind zweckmäßig, die Effekte wie Explosionen oder Schüsse sind solide, aber nicht spektakulär. Das Sounddesign unterstützt das Geschehen mit passenden Effekten für Waffen, Explosionen und Umgebungsgeräuschen, ohne dabei besonders herauszustechen. Insgesamt ist die audiovisuelle Präsentation zweckmäßig und fokussiert sich auf die Spielmechanik statt auf visuelle Pracht.

Story

Eine klassische Story oder tiefgehende Handlung sucht man hier vergeblich. Vor jeder Mission gibt es kurze Texte, die eine grobe Einbettung bieten, aber weder emotional noch narrativ stark sind. Die Handlung ist minimalistisch und dient hauptsächlich als Rahmen für das Überleben und den Kampf gegen mehrere feindliche Fraktionen. Die Story spielt im Hintergrund eine untergeordnete Rolle, da der Fokus klar auf dem Gameplay liegt.

Gameplay

Das Herzstück des Spiels ist die Kombination aus Basisbau, Tower-Defense und FPS-Action. Zu Beginn baut man mit begrenzten Ressourcen eine einfache Festung aus Wänden, Generatoren und Verteidigungstürmen. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Türme können gestapelt, verkabelt und mit Batterien verbunden werden, um die Verteidigung zu optimieren. Nach der Bauphase wechselt das Spiel in die Ego- oder Third-Person-Perspektive, und man kämpft selbst aktiv gegen anrückende Gegnerwellen.

Die Gegner kommen aus mehreren Richtungen und können sogar Wände erklimmen, was das traditionelle Tower-Defense-Konzept stark verändert und die Verteidigung erschwert. Zudem können viele Feinde aus der Distanz angreifen, während die eigenen Türme oft nur eine begrenzte Reichweite haben. Das verhindert klassische Maze-Strategien, da die Gegner nicht gezwungen sind, vorgegebene Wege zu nehmen. Ressourcen sind knapp bemessen, was eine sorgfältige Planung erfordert, da man nicht überall Türme aufstellen kann.

Das Spiel ist rundbasiert, mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad und immer härteren Gegnerwellen. Zwischen den Wellen kann man reparieren, neue Türme bauen und Ressourcen sammeln. Zusätzlich stehen KI-Squadmates zur Verfügung, die im Kampf unterstützen. Die Steuerung ist funktional, aber teilweise etwas klobig, was gerade in hektischen Situationen spürbar wird.

Stärken und Schwächen

Die größte Stärke liegt in der Freiheit beim Bau der Festung und der spannenden Mischung aus Strategie und direkter Action. Das Gefühl, eine eigene Festung zu errichten und diese dann persönlich zu verteidigen, ist motivierend und erzeugt intensive Momente.

Allerdings gibt es auch erhebliche Schwächen: Die Möglichkeit der Gegner, Wände zu erklimmen und aus mehreren Richtungen anzugreifen, macht viele traditionelle Verteidigungsstrategien obsolet und führt zu Frust. Die begrenzte Turmreichweite und das Fehlen von Maze-Mechaniken erschweren das Spiel unnötig. Die Steuerung wirkt stellenweise unpräzise, und das Balancing ist oft brutal, was den Schwierigkeitsgrad sehr hoch und für viele Spieler abschreckend macht. Zudem fehlt es an spielerischer Vielfalt, sodass sich das Gameplay nach einigen Missionen wiederholt und ermüdend wird.

Genre und Einordnung

Block Fortress 2 ist ein Hybrid aus Tower-Defense, Sandbox-Bau und FPS-Action. Diese Kombination ist ungewöhnlich und ambitioniert, bietet aber eine frische Perspektive auf das Tower-Defense-Genre. Es spricht vor allem Spieler an, die kreative Freiheit beim Basisbau schätzen und gleichzeitig die direkte Action im Shooter-Modus mögen. Für Hardcore-Fans von anspruchsvollen Verteidigungsspielen ist es eine interessante Herausforderung, für Gelegenheitsspieler jedoch oft zu komplex und frustrierend.

Fazit

Block Fortress 2 ist ein ambitioniertes Spiel, das mit seiner Mischung aus Baukasten-Sandbox, Tower-Defense und FPS-Elementen ein einzigartiges Erlebnis schafft. Die kreative Freiheit beim Errichten der eigenen Festung ist ein großer Pluspunkt, ebenso wie die intensive Action beim Verteidigen. Allerdings wird das Spiel durch unfaire Gegnermechaniken, ein unausgewogenes Balancing und eine teils klobige Steuerung getrübt. Die fehlende Möglichkeit, Gegner effektiv zu mazen, und die Tatsache, dass Feinde Wände erklimmen können, machen viele Strategien wirkungslos und führen zu einer hohen Frustration. Nach anfänglicher Begeisterung kann sich das Gameplay schnell repetitiv und zu schwer anfühlen. Für Spieler mit Geduld und Vorliebe für komplexe, kreative Verteidigungskonzepte bietet Block Fortress 2 viel Potenzial, doch der Titel bleibt hinter seinen Ambitionen zurück und ist eher „gut“ als herausragend.