Spieletest

Blackguards 2 – Gamecheck

Zugegeben etwas spät kommen wir dazu uns Blackguards 2 im Gamecheck ausführlich anzusehen. Wir möchten euch den Test nicht vorenthalten, denn es handelt sich unserer Meinung nach um einen würdigen Nachfolger der Serie. Das waren schon mal die Vorschusslorbeeren. Wer Interesse am Spiel hat, muss nicht tief in die Tasche greifen. Das liegt nicht daran, dass wir mit dem Test etwas spät dran sind, sondern das Blackguards 2 generell nur rund 20 Euro kostet. Ein Preis für ein vollwertiges Spiel, welches für sehr viele Stunden Spielspaß sorgen kann, welcher sich sehen lassen kann. Hier könnte sich so manches, unfertige Early-Access Game eine Scheibe von abschneiden. Blackguards 2 kommt mit rund 20 Stunden Missinsinhalten daher und bietet noch einmal 10 weitere Stunden, wenn der Spieler die Welt aktiv erkundet und auch Nebenaufgaben übernimmt.

Die bekannte Adventureschmiede Daedalic Entertainment bedient sich auch beim zweiten Teil von Blackguards der Pen and Paper Grundlage „Das schwarze Auge“. Wer hier noch nicht bewandert ist, dem hilft ein ausführliches Tutorial, welches in die Eigenheiten des Systems einweist. Natürlich geht es mal wieder um Macht und damit verbunden um Krieg. Nach dem Machtraub an Cassia durch Marwan, ist diese in einem Verließ eingekerkert. Nach Monaten bis zu ihrer Flucht, ist sie nicht mehr die hellste Kerze auf der Torte. Schließlich hat sie die Zeit nur mit mordlustigen und giftigen Spinnen verbringen müssen. Sie hat nur ein Ziel: Rache. Und natürlich die Widerbeschaffung der Herrschaft. Ein hochgestecktes Ziel, hat Marwan doch riesige Armeen um sich versammelt. Cassia hingegen ist ganz alleine, was nicht so bleiben soll.

Blackguards 2 arbeitet mit dem bereits erwähnten System „das schwarze Auge“ und ist somit klassisch Rundenbasiert. Gut, dass es Blackguards 2 nicht ganz so streng sieht mit dem Regelwerk, welches an vielen Stellen auf Zufall basierte. Statt Zufall rücken im Zweiten teil eher sinnvolle Funktionen wie ein neues Deckungssystem an diese Stellen. Das Spielfeld ist unterteilt in viele, kleinere (Hexa-)Felder, auf welchen wir uns bewegen können, den nächsten Angriff planen und zuschlagen können. Die ist zumindest bei den klassischen Scharmützeln der Fall, manchmal können wir uns auch freier bewegen und interagieren. Mit der Waffe in der Hand bestreiten wir als die ersten Kämpfe. Wer nun denkt, die sei doch langweilig, dem müssen wie widersprechen. Zumindest uns hat das Spielprinzip sofort gepackt, schließlich wird der Urinstinkt aufgegriffen: stärker werden, bessere Ausrüstung bekommen und an Macht gelangen. Es dauert dann auch nicht lange und die ersten Gefährten gesellen sich zu uns. Naja, es ist ja nur ein Anfang, denn es handelt sich um einen Zwerg, welcher nur Gold im Kopf hat, einen seltsamen Wilden und einen Zauberer, welcher standardmäßig schlechte Laune hat. Dennoch, wir sind nicht mehr alleine und bestreiten unsere Kämpfe ab sofort im Team.

Befinden wir uns nicht auf dem Spielfeld, dann haben wir die Möglichkeit Städte und Geschäfte zu besuchen, uns auszustatten, aber auch den einen oder anderen Nebenquest anzunehmen und dessen Protagonisten kennen zu lernen. Auch nutzen wir die Zeit um uns zu spezialisieren. Das Talentsystem wurde deutlich übersichtlicher gestaltet, erfordert aber weiterhin etwas Erfahrung mit der Materie. Auch gibt es, zu unserer Freude, keine festgelegten Klassen mehr. Cassia kann frei nach unseren Vorstellungen ausgebildet werden und so auch mehrere Klassen in sich vereinen. Dies bringt im Gegensatz zum Vorgänger deutlich mehr Flexibilität ins Spiel. Die dazu notwendige Erfahrung erhalten wir natürlich im Kampf, aber auch durch Aufträge. Genau wie die Charakterin ist auch die Spielwelt einer Generalüberholung unterzogen worden. Ab sofort entscheidet der Spieler, was er zuerst macht bzw. welchen Weg er zum Ziel einschlägt.

Ebenso ist es taktisch wichtig, immer mehr Gebiete für sich einzunehmen, da diese im weiteren Spielverlauf Vorteile, wie Ausrüstung, bringen und ausserdem unseren Kader erweitern. Maximal neun weitere Mitstreiter können sich den drei Vorhandenen anschließen. Dazu gehören: Assassinen und Hexen, genau wie Bogenschützen, Schwertträger oder Speerwerfer. Zwar haben diese Söldner keinen so hohen Stellenwert wie das ursprüngliche Team, sind für den Erfolg der Expedition aber unverzichtbar. Oft sind sie die einzige Verteidigung in erster Reihe und leisten gute Arbeit. Ein Tot ist daher aber verschmerzbar. Das gesamte Team kann dabei im Spielverlauf aufgerüstet werden um mehr Leistung im Kampf zu bieten. Da die Missionen oft nicht nur lauten: tötet alle Gegner, sondern auch andere Ziele haben können, spielt Taktik oft eine gehobenere Rolle als reine Kampfkraft. Nicht selten müssen gar nicht alle Gegner besiegt werden um beispielsweise eine Befreiungsquest ausführen zu können. Ausserdem dienen Fallen und die Interaktion mit der Umgebung als Hilfsmittel.

Technisch hat sich bei Blackguards 2 nicht viel zum Vorgänger verändert, aber die Engine wurde um viele sinnvolle und abwechslungsreiche Elemente erweitert. Die vielen Areale, welche der Spieler entdecken kann, haben uns gut gefallen, wie auch die Sprachausgabe. Wie eingangs erwähnt, langweilig wird es nicht so schnell, dafür sorgen neue Gegnerarten und viele neue Möglichkeiten. Für jeden Freund des Genres, ein Pflichtkauf.

WERTUNG: Grafik: 78%, Sound: 78%, Steuerung: 82%, Balance: 80%, Spielspass: 83%, Mehrspieler: nA%, Gesamtwertung: 80%.Quelle: Nexplay.de – Gaming & Lifestyle

Quelle: Nexplay.de – Gaming & Lifesty